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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 57
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0059
Sie hat sich die Freiheit genommen.

Die Malerin und Dichterin Meret Oppenheim verbrachte
ihre Jugendzeit im Wiesental

Ingrid Jennert

Steinen 1913-1932: Wir begegnen einem auffallend schönen Mädchen, etwas
extravagant für den Lebensstil im Dorf, lebhaft und intelligent. Es ist Meret Oppenheim
, die Tochter des beliebten praktischen Arztes Erich Alphons Oppenheim,
der sich hier 1913 niedergelassen hat.

Paris 1935: Im Cafe de Flore sitzt Meret Oppenheim mit ihrer Freundin Dora
Maar und Pablo Picasso. Hier wird die Idee zu ihrem berühmtesten Kunstwerk,
dem ..Pelzfrühstück", geboren.

Basel 1975: Der Kunstpreis der Stadt wird einer außergewöhnlichen Künstlerin
verliehen, die sich in einer vielbeachteten Rede mit den männlichen und weiblichen
Anteilen in der Kunst auseinandersetzt. Es ist Meret Oppenheim.

Weil am Rhein, Mai 1985: In der Galerie Stahlberger öffnet eine Ausstellung
mit Werken von Meret Oppenheim. Großes Gedränge und Kult um die anwesende
Künstlerin.

Sie stirbt wenige Monate später, am 15. November, mit 72 Jahren in einem
Basler Krankenhaus.

Eine große Künstlerpersönlichkeit

Aus der ehemaligen Schülerin im Wiesental ist eine bedeutende Künstlerin geworden
. Das Oeuvre von Meret Oppenheim, das auch Gedichte und Prosa umfaßt,
ist in Kunstkreisen der ganzen Welt berühmt. In Einzelausstellungen wurde es von
Wien bis New York, von Rom bis Tokio und von Paris bis Stockholm gezeigt.
Und je mehr sich die Kunstwelt einen Überblick davon verschafft hat und sich
damit auseinandersetzte, desto größer wurde der Ruhm. In Steinen, wo Meret
Oppenheim ihre Kindheit und Jugend verbrachte, geriet sie dagegen in Vergessenheit
, bis ihr Name bei Projekttagen an der örtlichen Schule auftauchte. Das offizielle
Steinen hat seine herausragende ehemalige Einwohnerin noch nicht zur
Kenntnis genommen.

Meret Oppenheim fasziniert noch heute ihre Anhänger durch ihren bewußten,
freiheitlichen Lebensstil und durch ihr ungewöhnlich schöpferisches Werk, das
sich keiner Stilrichtung und keinem Zeitgeist unterwirft. Mit Mut und Würde
setzte sie sich über die geltenden gesellschaftlichen Konventionen, die sie als hohl

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