http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0069
Interessant ist. daß diese Sagengestalt durch den Fund einer Grabplatte möglicherweise
auf eine historisch nachweisbare Person zurückzuführen ist.
Bei der Renovierung und dem Einbau von Heizleitungen in der evangelischen
Kirche in Steinen wurden 1958 aus dem Kirchenboden mehrere große Sandsteinplatten
entfernt. Sie lagen lange Zeit ziemlich unbeachtet hinter der Kirchenmauer.
Eine davon war offensichtlich eine Grabplatte, die mit der Rückseite nach oben als
Bodenbelag eingebaut war. Dies ist wohl beim Neubau der Kirche 1741 erfolgt.
Auf der Platte befinden sich 2 Wappen sowie eine umlaufende Randinschrift,
die lautet:
Anno domini 1564 uff den tag starb die Edel tugendreich Jungfrau Maria Reichin
von Reichenstein - deren der Herr gnädig sein w olle.
Bei der Vorgängerkirche dürfte diese Grabplatte im Boden als Grababdeckung
eingebaut gewesen sein, das heißt, die Maria von Reichenstein ist in der Kirche
bestattet worden, was natürlich der Sage etwas widerspricht.
Abb. 1: Grabpiatie der Maria Reichin
\: Reichenstein an der Kirche in Steinen
67
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0069