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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 8
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0010
Um d'Chilche groß un chleini
enggstellti Chrütz und Stei!
Sie mahne, aß no eini -
weisch. d'Sunneheimet meini -
für uns e Platz heb frei.
Cha's denn im trüebe Andre
no öbbis Bessers geh.
aß zwüsche bode wandre?
Herz, loß dr das nit neh.

Lina Kromer

Schloß Bürgeln, weithin sichtbar auf dem 665 m hohen Bürgler Berg gelegen,
war lange Zeit Sitz der geistlichen und weltlichen Herrschaft von Obereggenen.
Der Name Bürgeln weist darauf hin. daß der Berg einst eine alte Fliehburg beherbergte
und daß auf Bürgeln, längst bevor sich dort die Mönche des Klosters St.
Blasien niederließen, eine aus der Karolingerzeit stammende Pfarrkirche bestanden
haben muß. Bis 1132 war dieses Gotteshaus auch die Kirche von Obereggenen
. Heute erinnert der ..Kirchweg", der durch den Gemeindewald oberhalb der
Badstraße in Richtung Bürgeln führt, daran, daß dieser Weg von den Oberegge-
nern zum Besuch dieser Bürgler Kirche benutzt wurde. Dort wurden auch, ehe die
erste Kirche 1132 in Obereggenen erbaut wurde. Kinder getauft und die Toten auf
dem Bürgler Friedhof bestattet. Besitzer des Bürgler Berges waren seit altersher
die angesehenen Herren von Kaltenbach, die nördlich des Dorfes Kaltenbach ihre
Burg hatten.

Der Ritter Werner von Kaltenbach legte um 1120 den Rittergurt ab und trat als
Mönch in das Kloster St. Blasien ein. Seine beiden Söhne Werner und Wipert
folgten ihm später, seine Frau Ita zog sich in das Frauenkloster Berau (bei Bonndorf
) zurück.

Werner, der Ältere, schenkte nach seinem Eintritt einen großen Teil seiner Güter
dem Kloster St. Blasien und sprach die Bitte aus. der Abt möchte in Bürgeln eine
Celle errichten, damit die Mönche dort für die Seelen seiner Vorfahren beten
könnten. Dieser entsprach der Bitte des Schenkgebers und schickte um 1126 den
jüngeren Werner von Kaltenbach als Propst mit zwei anderen Mönchen nach
Bürgeln, damit er dort eine neue Pflanzstätte für die Ordensregel des hl. Benedikt
errichtete.

Das Vordringen des an sich schon mächtigen Klosters St. Blasien war einigen
Weltgeistlichen ein Dorn im Auge. Im Vertrag von Liel vom 8. Februar 1130
wurden die Kompetenzen zwischen weltlicher und kirchlicher Herrschaft klar abgetrennt
. Die Mönche behielten den Berg Bürgeln samt dem Zehnten und alles,
was die alte Kirche an Gütern in Obereggenen (Bützenhof). Sitzenkirch. Feldberg.
Hertingen und Bamlach hatte. Auch der Zehnte zu Rheinweiler war an das Kloster
St. Blasien, sprich: nach Bürgeln zu leisten. Alle Erträgnisse der übrigen Güter.

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