Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 20
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0022
Erst 1847 ist mit der Aufforstung des Weidberges am Hochblauen begonnen worden.
Hauptholzarten sind in den unteren und mittleren Lagen Buche und Eiche, in den
Hochlagen sind Fichte und Douglasie, in geringem Umfange auch Tanne anzutreffen.

Der Waldbestand, der sich mit zunehmender Pflege zur Sparkasse der Gemeinde
und als zusätzliche Verdienstquelle für deren Bewohner entwickelte, stellt sich
heute in einem ausgezeichneten Zustand dar. Durch ein gutausgebautes Wegenetz
erschlossen und von ausgebildeten Forstwirten bewirtschaftet, werden heute jährlich
ca. 1.900 Festmeter Holz eingeschlagen, das zum größten Teil an die heimische
Sägewerksindustrie abgesetzt wird. Rosinenstücke aus den Eichenhieben
werden als Furniereichen auf der jährlichen Werteichensubmission in Müllheim
angeboten und zu guten Preisen verkauft. Nicht mit Geld zu beziffern ist der hohe
Wert, den der Wald heute als Erholungs- und Freizeitfaktor darstellt.

Der Obereggener Gemeindewald war auch vor und nach der Eingemeindung in
die Gemeinde Schliengen Gegenstand heftiger Diskussionen. Von deren Gegnern
wurde argumentiert, daß die Schliengener nur wegen seines Waldreichtums so
stark an Obereggenen interessiert seien. Es wurde sogar behauptet: „die Schliengener
hätten nur so wenig Wald, daß sie nicht einmal einen eigenen Kuckuck
halten könnten". Gar so schlimm wird es wohl nicht gewesen sein.

Ein Gesicht des Dorfes - Lina Krämer

Am 3. September 1889 in Obereggenen als Tochter des Bauern und Waldhüters
Gottfried Kromer geboren, wuchs sie schon als Kind mit wachen Sinnen in ihre
Umwelt und in das Leben der Natur hinein. Bei den Gesprächen mit ihrem Vater,
der ihr von Tag und Tau. von Wasser. Wind und Wolken, von Sonne, Mond und
Sternen erzählte, mögen wohl schon die ersten Gedanken wie Lieder auf sie zugekommen
sein. Lina Kromer. die kaum einmal über den engeren heimatlichen
Bereich hinausgekommen ist, wuchs im Elternhaus auf und lebte bis zu ihrem
Tode in der Familie ihrer einzigen Schwester. Noch im hohen Alter stand sie im
Alltag des bäuerlichen Betriebes, arbeitete in Haus, Feld und Reben. Daneben
betreute sie „den Laden", ein kleines Einzelhandelsgeschäft, in dem die Bewohner
des Dorfes ihre Bedürfnisse des täglichen Lebens befriedigen konnten. Das Dorf
war ihr Lebensbereich, ihre nächste Umgebung die Familie ihrer Schwester und
die Menschen ihrer Nachbarschaft. Im Oberdorf wurde sie einfach ..Gotti" genannt
, ein Ehrenbeweis, wie es ihn schöner nicht geben kann.

In ihrer Dichtung, mit der sie erst verhältnismäßig spät an die Öffentlichkeit trat,
springt ihre Seele über den Alltag und auch über den heimatlichen Bereich hinaus.
Sie führt in die Tiefe des Lebens mit seinen Rätseln und Fragen.

„Meine eigentliche Welt*\ so sagt sie einmal, „in der andere Maße und Werte
gelten, ein anderer Rhythmus der Gezeiten herrscht, ist meiner Umwelt verborgen
". Unter ihren frühen hochdeutschen Gedichten finden wir schon die nachstehende
Strophe:

20


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0022