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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 26
(PDF, 35 MB)
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seit dem 6. Jahrhundert vor Christus in unserm Raum saßen. Da sie schon Tauschhandel
trieben, müssen sie diese Wege gehabt haben, die zum Teil sogar mit
Fahrzeugen befahrbar waren, auch wenn die Straßen mehr oder weniger unbefestigt
gewesen sind. Allerdings sind bisher keine entsprechende Funde gemacht
worden. Übrigens muß es schon vor ihnen, vor den Kelten also, regelmäßig benutzte
Pfade gegeben haben: wie sollten sonst die begehrten Jaspisse von den steinzeitlichen
Fund- und Bearbeitungsstellen zwischen Schliengen und Liel oder jene
vom jungsteinzeitlichen Jaspisbergwerk bei Kleinkems zu den Verbrauchern gekommen
sein?

Wimnannkarte

Sicheres wissen wir aber erst von den Römern, die sich im 1. Jahrhundert
unserer Zeitrechnung im rechtsrheinischen Gebiet festsetzten. Sie bauten bekanntlich
feste Straßen, wovon eine auch rechtsrheinisch verlief: vom Brückenübergang
bei Wyhlen (gegenüber der römischen Stadt Äugst) auf die Linie der heutigen B3
etwa bei Weil am Rhein einschwenkend, überquerte sie in zwei Strängen die
Vorberszone Efrineen-Schlienaen. Die eine stieg bei der Britsche. westlich Esrin-
gen. hoch und führte unter anderem an der römischen Siedlung, die vor wenigen
Jahren bei Hertingen zum Teil ausgegraben wurde, vorüber. Die andere erklomm
den Schafberg nördlich Efringen, um südlich von Blansingen die Straße aufzunehmen
, die bei Kleinkems mit einer Brücke den Rhein überquerte. So wurde die
Verbindung mit Cambete, einer wichtigen römischen Garnison, (das heutige
Großkembs im Elsaß) hergestellt, was vermutlich nicht nur militärische Bedeutung
hatte, sondern auch den Weg zu den warmen Bädern von Badenweiler eröffnen
sollte. Diese westliche Straße heißt ja von altersher bis heute noch ..Römerstraße
"' und führt an der Blansinger Gastwirtschaft „Römischer Hof' vorbei über
die Höhen bis zum Schliengener Galgenbuck, wo sie sich mit der östlichen Römerstraße
vereinigte. Erst vor wenigen Jahren ist beim Aussiedlerhof. der ..Römerhof
' benannt wurde, punktuell ein Profil der Römerstraße ausgegraben worden
. Und dann ging es über den Föhrenbuck und durch den Hofacker nach
Schliengen hinunter. Hier durchquerte sie die „Holle", wie der Hohlebach früher
hieß, in einer Furt, um in Richtung Auggen weiter nach Norden zu führen. Sehr
wahrscheinlich zweigte nördlich dieser Furt eine Straße noch Nordosten ab. um
über Maucheru Feldberg. Lipburg nach Badenweiler zu führen. Manche Forscher
vermuten eine solche Straße nach dem römischen Badeort durch das Klemmbachtal
aufwärts, wieder andere eine über Kandern und dann am Hang entlang. Sicher
hat es nach diesem beliebten Badeort eine Straße gegeben, möglicherweise auch
zwei. Eine Römerbrücke gab es übrigens in Schliengen nicht - auch die frühere
Bogenbrücke bei der Altingermühle ist erheblich neueren Datums!

Ich komme auf den Titel zurück: Schliengen. ein Dorf der Straßen. Bisher haben
wir nur die Straße über den Schliengener Berg nach Süden und ihre Fortsetzung

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