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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 27
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0029
nach Norden kennengelernt sowie den Abzweiger nach Mauchen. Letzterer lehnte
sich an den Verlauf des Mauchenbaches an, der mitten in Schliengen in den
Hohlebach mündet. Dieser, der am Blauen entspringt und in Nordost / Südwestrichtung
durch Ober- und Niedereggenen fließt, wendet sich bei Liel im rechten
Winkel nach Nordwesten und durchläuft dann Schliengen. Ihm entlang gab es früh
schon eine Verbindungsstraße, die mit Liel verband, wo sie dann einerseits an der
Kutzmühle vorbei gegen Eggenen zog und andererseits nach Riedlingen und Kan-
dern. Diese Vicinalstraße verlief jahrhundertelang südlich des Hohlebachs, also
vom Dorf her zunächst durch den Biefang (heute Untere Biefangstraße) und am
Hölzle entlang. Um die Altingermühle zu erreichen, ist schon früh eine Brücke
gebaut worden: die obengenannte Bogenbrücke. Eine Furt war dort nicht möglich,
weil der Bach zu tief eingeschnitten war und ist. Vermutlich gab es nördlich des
Baches parallel dazu einen Weg, der den Ortsteil Altingen mit Schliengen-Dorf
verband. Er bekam zusätzliche Bedeutung, als der Bohnerzbergbau in Schwung
kam. besonders der des sogenannten Altinger Stollens. Dies war nach dem 30jäh-
rigen Krieg. Zur richtigen Fahrstraße ausgebaut wurde diese Altingerstraße erst
Ende des 18. Jahrhunderts. Dabei ist ihr Verlauf an die Nordseite der Häuser von
Altingen verlegt worden, weil sie. die vorher südlich neben dem Bach verlief,
bisher durch Hochwasser des Hohlebachs oft unbenutzbar gewesen war. Dafür
mußte ein Stück des anstehenden Berges abgetragen und eine starke >Stützmauer
errichtet werden. Letzteres geschah aber erst 1804. Im Laufe des 19. Jahrhunderts
wurde sie sogar zur Landstraße. ..Staatsstraße" genannt, erhoben (1868) für die
Verbindung nach Kandern: davon unten nochmals. Jetzt hätten wir also vier Straßen
, wenn man diejenigen nach Liel als eine wertet.

Natürlich gab es auch früher schon einen Weg nach Westen, nach Steinenstadt,
zumal diese Gemeinde eine Filiale der Schliengener Katholischen Kirchengemeinde
war (bis 1780). Dazu kam. daß Steinenstadt mit Schliengen und Mauchen
zusammen 1343 an das Basler Hochstift gelangt war. also territorial zum Unteramt
Schliengen des Bischofs von Basel gehörte. Wir werden aber gleich sehen, daß
dieser Weg nie eine größere Bedeutung hatte.

Die sechste Straße, von der zu berichten ist. war und ist die Verbindung
nach Bellingen - heute Bad Bellingen. Auch diese war bis ins 19. Jahrhundert
nur ein schmaler Weg, der an der sogenannten Riese entlangführte. Er soll
mehr als einmal gegen den Rhein hin abgerutscht sein, der - noch unkorrigiert
- seinen Lauf immer wieder verlegte und dabei oft das Hochgestade annagte.
Ob in der großen Bucht, die sich zwischen Bellingen und Steinenstadt nach
Nordosten schiebt, vor der Jahrtausendwende eine Stadt mit Hafen gelegen
hat. die der Fluß weggespült haben soll, wie das mit Teilen der mittelalterlichen
Stadt Neuenburg tatsächlich geschah, ist bisher mehr Sage als historisch
erwiesen. Diese Stadt soll Mähren geheißen haben. Der entsprechende Ge-
wanname lautet heute noch so ähnlich.

Somit haben wir sechs Straßen, die nach Schliengen hinein bzw. aus Schliengen
herausführten und heute noch führen. Die wichtigste davon ist natürlich die Nord-

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