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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 39
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0041
Die Rathäuser und die Herrschaft des Dorfes Liel

Alfred Zimmermann

..Anno 1570 hab ich. Hans Balthasar von Baden, angefangen, die Bürgerstube
und Gerichtshaus und anno 1590 die Zehnttrotte dahin geordnet, daß sie nahe bei
der Stube, dem Gericht und dem Rathaus stand...".

Über die Rathäuser und die Ortsverwaltungen von Liel berichten, heißt, sich
gleichzeitig mit der Vergangenheit der im 14. Jahrhundert beginnenden und bis
1830 dauernden Orts- und Grundherrschaft der Edlen und Freiherrn von Baden in
Liel zu befassen.

Eine fundierte Quelle über genealogische und biografische Einzelheiten stand
zur Verfügung in der Handschrift über Ursprung, Schicksale und Geblütsverlauf
der Familie von Baden 1850 (A. Nörber - Handschriftensammlung GLA). Im
übrigen siehe Quellenangaben.

Die Anfänge

Als Stammvater des späteren Freiherrengeschlechts derer von Baden zu Liel
erscheint bei einer Zusammenkunft in den Kirchen zu Liel und Obereggenen am
8.2.1130 in Vertretung des Grafen von Freiburg der mit dem Vogtamt seiner
Herrschaft Baden (Badenweiler) betraute Rudolf von Mannsberg, nun erstmals
bezeichnet als „Rudolf von Baden". Ursache dieses Treffens unter Vorsitz des
bischöflichen Kommissärs Diemov waren Vorbehalte der in der Gesend um das
neugegründete st. bläsische Stift Bürgeln eingesetzten Weltpriester, die eine Schmäleruns
ihrer Einkünfte befürchteten.

Weil sich das Vogtamt nach nur 18jähriger Dauer durch einen erbbedingten
Wechsel der Herrschaft Badenweiler von selbst erledigte, ist die Familie v. Baden
danach auf ihren Besitzungen in Müllheim. Neuenburg und anderen Orten in der
Gegend und in verschiedenen Diensten anzutreffen.

Katharina von Burgund. Herzogin von Österreich, übertrug 1410 Conrad von
Baden den Ort Liel als Lehen, aber ohne bestimmte Einkünfte.

Urkundlich sicher übten Adalbert und Claus von Baden ab 1430 die Kastenvog-
tei als Lehen über die Güter des Basler Karthäuserklosters St. Margarethen in Liel
aus. Dieses verkaufte 1466 sein Eisentum und seine Rechte an die Kastenvögte
selbst um 1800 Gulden, vermutlich aber ohne den Dinghof oder wesentliche Teile
davon. Damit war eine echte Dorfherrschaft begründet, die bis zum Tode des
letzten Grundherrn Anton Karl von Baden dauern sollte.

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