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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 41
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0043
Anno 1570 hab ich angefangen, die Bürgerstube, das Gerichts- und Gasthaus,
auch Badhaus, Metzig und Gaststall...

Anno 1580 das Hirtenhaus, darin beide Hirten wohnen sollen gekauft und bezahlt
, auch die Schmiede aus dem Fund und Grund von neuem erbauen lassen,
statt auf der Allmend ...

Anno 1590 auch die Zehnttrotte auf dem gewölbten Stubenkeller, damit sie nah
bei der Stuben, neben Gericht und Rathaus stand ...

Für die Gebäude wurde das Material wie Holz. Mauersteine. Kalk und Ziegel
fronweise herbeigeschafft, die Lohnkosten aus eigener Tasche bezahlt."

Femer habe er in gelegentlich gegebenen Anordnungen ein neues Ortsstatut
aufgestellt, eine völlig neue Polizei und Verwaltung eingerichtet, die seit den
„Chartäusern" nicht mehr „sichtbar" und „fühlbar" gewesen sei. Auf ihn gehen
auch zurück die Berainserneuerungen von 1577 und 1598, wobei die Güterverzeichnisse
wieder in Ordnung kamen. Schließlich habe er für die nötigen Gewerbe
am Ort gesorgt, aber alle Maßnahmen in befehlender und keinen Widerspruch
duldender Weise getroffen, weshalb es mit den Leuten im Dorf und mit der eigenen
Verwandtschaft oft zu Mißstimmigkeiten gekommen sei. Aus der 1575 mit
seiner Base Dorothea von Baden geschlossenen Verbindung sind 12 Kinder hervorgegangen
, wovon nur die Hälfte das Kindesalter überlebte.

Das heutige Schloß und die Vorgeschichte

Niemand konnte ahnen, am wenigsten wohl Hans Balthasar selbst, daß die von
ihm geförderten und mit viel Mühe und Plage von der Bürgerschaft geschaffenen
Einrichtungen, die sich heute wie ein modernes Ortszentrum darstellen, nur einige
Jahrzehnte Bestand haben würden.

Als nach dem Dreißigjährigen Krieg 1648 der Friede die Rückkehr erlaubte, mußte
für die grundherrliche Familie Hans Friedrichs zunächst eine „Privatwohnung zum
dürftigen Aufenthalt" eingerichtet werden. Dafür wurden die neue Schmiede, hernach
das Badhaus und das Gemeindehaus ausgewählt und umgebaut. In diesem Provisorium
, auch „Steinhaus" genannt, wohnte sie in über zwei Generationen, bis Franz
Benedikt (um 1693 - 1756). von seiner Verwandtschaft „der Pfälzer" genannt das
heutige Schloß nach den Plänen des Basler Baumeisters Johann Jakob Fechter (1717
- 1797) auf dieser Stelle erbaute. Nach den Umständen muß dies um 1750 gewesen
sein, das genaue Baujahr ist aber noch nicht bekannt. Franz Benedikt bekleidete die
Ämter eines Kurpfälzischen Geheimrats. Vize-Hofkammerpräsidenten und Generalleutnants
am Hofe in Mannheim und war in 1. Ehe (1733) mit Karoline Jacobea
Freiin von Reinach und nach deren Tod in 2. Ehe (1746) mit Ludowika von Beveren
verheiratet. Die Lehen-Administration übernahm er von seinem 1743 verstorbenen
Vater Konrad Friedrich. Franz Benedikt ist der Großvater des letzten um 1770 in
Freiburg geborenen und dort am 24.2.1830 verstorbenen Lehensinhabers Anton Karl,
Freiherr von Baden, verehelicht (1799) mit Maria Beatrix Sophie von Kageneck.

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