Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 48
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0050
Ende Juni 1792 setzte sich die Hauptarmee unter dem Befehl des Herzogs
Ferdinand von Braunschweig von Koblenz in Richtung Paris in Marsch. Anfang
September eroberte sie Verdun. Zwar blieb der Oberrhein vorerst von militärischen
Aktivitäten verschont, aber die Sperrung des Rheines und die Stillegung der
Rheinschiffahrt hatte für die Bevölkerung am Rhein Einbußen an Einkünften zufolge
.

Die Landmiliz

Bei Kriegsausbruch gründete die österreichische Regierung zur Verteidigung
des Landes die Landmiliz.3' Alle waffenfähigen Männer zwischen 18 und 50 Jahren
wurden in soldatischen Verbänden organisiert. Jede Milizeinheit hatte ihren
Sammelplatz, auf dem sich die Rekrutierten sofort einfinden mußten, sobald die
Sturmglocke läutete. Schliengen war. wie Freiburg, ein solcher Sammelort. In
Schliengen hatten sich 20 Bataillone unter dem Kommando des Grafen Andlaw
und des Generals Homberg zu versammeln.

An Sonntagen wurde exerziert. Im Tagebuch von Adolf Schmitthenner7' ist zu
lesen: „Das Exerzieren ist ein wahres Komödienspiel: fressen, saufen, tanzen und
Ausschreitungen aller Art. Aber als der Feind ins Land kam, war die Miliz verschwunden
."

Das Emigrantenheer

Es wurde auch ein Emigrantenheer ins Leben gerufen.51 Die Miliz sollte durch
dieses Heer in der Landesverteidigung unterstützt werden. Viele französische
Adelige hatten sich aus Frankreich geflüchtet, um in Deutschland, vor allem in
Koblenz, Schutz zu suchen. Die meisten waren sehr wohlhabend und brachten
Geld und Wertsachen in großen Mengen mit in die Emigration. Sie führten ein
ausschweifendes Leben und waren deshalb von der Bevölkerung wenig angesehen
, ja geradezu verhaßt.

Der Prinz von Conde war in der Lage, auf eigene Kosten ein Heer, bestehend
aus Emigranten und Flüchtlingen, zu rekrutieren. Auch die Moral dieses Heeres
fand wenig Gefallen. So schreibt Schmitthenner: .Je größer die Sorge um die
Auseinandersetzung, desto größer die Entrüstung über das leichtfertige Gebahren
der organisierten Emigranten."7'

Die Aktivitäten der Miliz und des Emigrantenheeres

Die Miliz hatte den Rhein von Steinenstadt bis Friedlingen und eine Abordnung
der Truppen von Conde die Strecke von Steinenstadt bis Grenzhausen zu überwachen
.

48


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0050