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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 56
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aber nach den Siegen von Erzherzog Karl befürchtete er. vom Heimatland abgeschnitten
zu werden, und so zog er seine Truppen zurück. Er hatte vor, bei Kehl
über den Rhein zu setzen, aber Erzherzog Karl war ihm auf den Fersen, so daß er
es vorteilhafter fand, sich durch das Höllental durchzuschlagen, um zu versuchen,
bei Hüningen über den Rhein zu gelangen.

Mit noch 40.000 Mann erreichte er im Oktober das Himmelreich im Höllental6l.
doch seine Nachhut wurde bei Freiburg und Emmendingen geschlagen. Das Hauptheer
marschierte in Richtung Süden und kam am 22. Oktober durch Schliengen.

Die Truppen machten einen geschlagenen Eindruck. Sie waren mit zerrissenen
Uniformen bekleidet, oft auch nur in Decken gehüllt. Manche trugen sogar Priestergewänder
und Bauernkittel. Viele hatten keine Schuhe und Strümpfe an, sie
waren verdreckt und zerlumpt, „aber ihre Taschen und Tornister waren voll gestopft
mit Gold und Wertsachen, wie vom Jahrmarkt". Dieser Anblick erzürnte die
Bevölkerung so sehr, daß mancher Nachzügler oder Abgesprengter ohne Mitleid
erschlagen wurde.

Moreau wollte möglichst im Feindesland bleiben und nicht als Geschlagener
heimkehren. So schickte er seinen General Desaix über den Rhein mit dem Auftrag
. Erzherzog Karl bei Kehl in den Rücken zu fallen. Aber dieses Vorhaben
mißlang, denn Kehl konnte nicht eingenommen werden.

Jetzt wollte Moreau Zeit gewinnen und an einer günstigen Stelle eine Schlacht
wagen. Dazu schien ihm die Gegend um Schliengen geeignet, denn da schneiden
die Vorberge des Schwarzwaldes die Rheinebene quer ab.

Moreau hatte sich in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober mit den Truppen
von Ferino. der bei Freiburg stand, vereinigt. Aber die Wirkung dieses Unternehmens
war nicht sehr effektiv, da dieser zu wenig Soldaten hatte, um den Rückzug
sichern zu können. Außerdem waren sich die Heerführer klar, daß die eine Brücke
in Hüningen nicht ausreichen würde, um das gesamte Heer in kurzer Zeit über den
Rhein zurückführen zu können. Auch aus diesem Grund war es notwendig, sich so
lange wie möglich auf dem rechten Rheinufer zu behaupten, bis genügend Pontons
von Breisach herantransportiert wären, um eine zweite Brücke errichten zu können.

Die Truppenaufstellungen des französischen und österreichischen Heeres

Am 22. Oktober rückte Moreau in drei Kolonnen in die Stellungen bei Schliengen
ein. Die Truppenaufstellung, die Moreau für das Austragen der Schlacht gewählt
hatte, wird von heereskundisen Fachleuten als besonders gut bezeichnet.

Der linke Flügel unter Govion Saint-Cyr lehnte sich bei Steinenstadt an den
Rhein an und lief der steilen, mit Wein bewachsenen Anhöhe entlang, so auch bei
den Fohren oberhalb Schliengens. und folgte den östlichen Hügeln bis zur Kalten
Herberge. Dort standen die Divisionen der Reserve-Reiterei.6' (Siehe auch Abb. 1
des Schlachtenverlaufs!) Der rechte Flügel unter General Ferino hatte die beherrschenden
Höhen des Kanderner Tales besetzt.

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