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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 58
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0060
Am 23. bereitete der Erzherzog den Angriff vor. Er ließ den rechten Flügel
näher heranrücken und verstärkte die Avantgarde. Aus ihr bildete er dann eine
eigene Kolonne, die er auf den linken Flügel formierte. Mit dieser Kolonne rückte
General Nauendorf von Badenweiler her vor. Er eroberte die höheren Gebirgsrücken
, und seine Vortrupps besetzten Feldberg, die Anhöhen von Obereggenen
und Schloß Bürgeln.

Erzherzog Karl schritt dann am späten Nachmittag die gesamte Front ab. kundschaftete
die Lage erneut aus und ließ abends, ungesehen vom Feind, seine Kolonnen
für den Angriff am 24. folgende Stellungen beziehen:6'

1. Kolonne unter Prinz Conde mit dem 51/2. Bataillon, dazu 9 Schwadronen plus
2 Schwadronen des Husarenregiments Blankenstein. 2 Schwadronen unter Vee-
say. also im gesamten 13 Schwadronen bei Steinenstadt

2. Kolonne unter Fürst von Fürstenberg mit 9 Bataillonen und 30 Eskadronen
(Anmerkung: Eskadron ist die Kompaniestärke der Kavallerie) auf dem
Schliengener - Auggener Feld

3. Kolonne unter General Latour mit 13 Bataillonen und 20 Schwadronen von
Müllheim über Vögisheim und Feldberg

4. Kolonne unter General Nauendorf mit 9 Bataillonen und 15 Eskadronen von
Müllheim nach Badenweiler. Bürgeln. Sitzenkirch und schließlich Kandern

An dieser Stelle sollen Begebenheiten eingefügt werden, die sich als Erinnerungen
bei einigen Dorfbewohnern von Schliengen erhalten hatten. Sie sind wahrscheinlich
in keinem Geschichtsbuch zu finden, aber sie rücken jenes Geschehen
auf die Ebene des erlebenden und betroffenen Bürgers.

Josef Anton Hummel (Altinger Straße 244) erzählte:10'

Von den Franzosen wurde kurz vor der Schlacht im Föhrenwäldele ein großer
Ausstich gemacht, damit sie eine große Kanone aufstellen konnten. Anmerkung
von Johann Baier: Tatsächlich waren im Jahre 1939 noch zwei Schanzgräben zu
sehen, die etwa 40 m lang und 1 xh m tief waren. Auch konnte man den Standort
von zwei Geschützen ausmachen.

Hummel berichtete folsende Begebenheit:

Erzherzog Karl hatte sein bescheidenes Quartier im Rebhäuschen bei Liel unweit
der Eckt bezogen. Am Eingang standen Doppelposten. Während der Nacht
sah der eine Wachsoldat, daß sich ein Mann in Uniform dem Häuschen näherte.
Der Soldat sagte das Losungswort und ..Feldgeschrei". Aber der Wachtposten
wollte den Erzherzog in der notwendigen Nachtruhe nicht stören und versagte ihm
den Zutritt. Durch das Wortgefecht wurde jedoch der Erzherzog wach, und er
wünschte, den Soldaten zu sprechen. Dieser berichtete, daß er im Säckingerwald
bei Liel ein Gespräch belauscht habe, das in französischer Sprache zwischen Mo-
reau und einem österreichischen General (Anmerkung: der Name ist leider nicht
bekannt) geführt wurde. General Moreau bot dem Österreicher eine hohe Summe
Geld, wenn er den Rückzug der Kaiserlichen veranlassen würde. Dieser ging auf

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