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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 59
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0061
das Geschäft ein. Als der Erzherzog dies vernahm, war er über den Verrat sehr
aufgebracht und versprach dem Soldaten eine reiche Belohnung.

Am anderen Morgen in der Frühe trafen der Erzherzog und der österreichische
General aufeinander. ..Durchlaucht", sagte der General. ..wir müssen retirieren. die
Übermacht ist zu groß." ..Nein*", sagte der Erzherzog, „wir müssen avancieren",
und er stieß dem Verräter den Degen in die Brust. Darauf begab sich Erzherzog
Karl zu seinem Heer, welches auf der Kutzmatte schon in Bereitschaft stand. -
Sofort gab er den Befehl zum Angriff. An der Stelle, an der der General erstochen
wurde, errichtete man später ein Holzkreuz, an das sich die älteren Leute noch
erinnern konnten. Später tauschte man es in ein Steinkreuz um.

Hans Maier erzählte: n)

Vor der Schlacht saßen französische Soldaten im Gasthaus „Zur Sonne" beisammen
. Die Österreicher standen bei Heitersheim. Sie schickten einen Spion nach
Schliengen. um die Franzosen auszuhorchen. Dieser setzte sich kühn an ihren
Tisch, aber plötzlich erkannten sie ihn. und sie gingen mit gezückten Säbeln auf
ihn los. Der aber rannte zur Tür hinaus in den Gang zur Haustür. Die Franzosen
verfolgten ihn. und ein Franzose schwang seinen Säbel direkt über des Spions
Kopf, aber der war flinker, und der Franzose traf nur das Türgewand. Heute noch
ist die Scharte im Stein zu sehen.

Der Verlauf der Schlacht

Am 24.. morgens um 7 Uhr. begann dann der Angriff.6' Das Wetter war
schlecht: Es stürmte, die Berge waren schon mit Schnee bedeckt, die Wege
aufgeweicht und besonders für die schwere Artillerie nahezu unpassierbar.
Auch die Pferde, also die gesamte Reiterei, hatte auf den schlammigen Wegen
und im Gelände große Schwierigkeiten. Von den Franzosen war deshalb
die Landstraße am Schliengener Berg mit einem Knüppeldamm belegt worden
. Die Stämmchen hatten sie aus dem nahegelegenen Fohrenwäldchen geholt
(Anmerkung: Im Jahre 1929 wurden beim Straßenbau schwarzaussehende
Knüppel gefunden). Prinz Conde griff als erster an. und zwar bei Steinenstadt
. Die Franzosen leisteten heftigen Widerstand, und ein schweres Geschütz
feuerte mehrmals in das Dorf Schliengen. Die Bewohner suchten in
ihren Kellern Schutz. Vorher hatten sie noch schnell die für sie wertvollen
Dinge versteckt, oft sogar in den notdürftig geleerten Jauchegruben oder auch
unter der großen Baumtrotte in der Altinger Straße.

Die Österreicher waren bei Steinenstadt siegreich und drängten die Franzosen
die „Risi" (das ist das Hochgestade) hinunter in Richtung Rhein. Danach unternahm
Conde nur noch Scheinangriffe.61

Die zweite Kolonne rückte unter Fürstenberg auf der Landstraße von Auggen
heran, bis sie etwa die Höhe des heutigen Schliengener Winzerkellers erreicht
hatte. Die Kavallerie wurde in der Ebene zurückgelassen. Die anderen Truppen

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