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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 72
(PDF, 35 MB)
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Empfindungen zugleich in unserer Seele", und er endet mit dem Tenor seiner
Betrachtungen:

„ Über die Empfindungen des Christen nach allgemeinem Unglück", die da sind

I die Traurigkeit

II die Freudigkeit

III die Hoffnung.

Fecht führt dann unter anderem aus:"Doch diese unsere Traurigkeit weiche auch
dem Ausspruche Davids: 'sei nun wieder zufrieden, meine Seele, denn der Herr
tut Dir Gutes' und das nach Sätzen wie "Noch hallet nach die Jammerklage in
unseren Ohren.' und ' Jedem Menschen ist sein Eigentum lieb'. Diese Anhänglichkeit
an das Eigentum ist nicht tadelnswert und strafwürdig, solange es in
Schranken bleibt... Auch dem Reichen tut es weh. einen Teil seines Eigentums zu
verlieren. Höher steigert sich in diesem Falle die Traurigkeit bei dem weniger
Wohlhabenden oder ganz Armen. Zu einem Menschen, dem der Segen seiner
mühevollen Arbeit ... gewaltsam entrissen wird zu sagen: bleibe gleichgültig und
traure nicht - wäre mehr gefordert, als die Religion verlangt."

Er gedenkt dann der Verwundeten, der Verstümmelten, „welche den Tod als
eine Wohltat erflehten", und der Toten vor allem der „Schlachtopfer unter den
Bürgern'4. „Für den Soldatentod indessen gewährte einige Beruhigung hiebei der
Gedanke: sie sind nach ihrem Beruf gefallen für unser deutsches Vaterland und
dessen Regenten".

Im Teil II .J)ie Freudigkeit, wozu wir gleichfalls nahe Veranlassung haben, und
die wir auf eine christliche Art beweisen wollen".

„Bei der Lage unseres Ortes - wie leicht hätte er, wie zu unserer Väter Zeit, ein
Raub der Flammen werden können!" Die Freude am Wiederfinden der Wohnung,
an der Sicherung vor äußerstem Mangel, die höchste Freude, „zu der der Mensch
nur dann fähig ist. wenn sein Herz durch vorhergehende Gefahren und Leiden
vorbereitet ist." Und dann predigt wieder der Politiker: „Ja wir freuen uns, daß
nach menschlicher Wahrscheinlichkeit nun mehr das Härteste überstanden ist. Der
bisherige Gang dieses doppelt traurigen und bedenklichen Krieges, weil er zugleich
Meinungskrieg, lehrt uns zwar, daß wir nichts mit voller Zuverlässigkeit
hoffen und fürchten können. Wir wollen dabei nicht verhehlen, daß uns auch in
diesem Falle noch schwere Lasten drücken werden, denn der Krieg ist ein gefräßiges
Ungeheuer. "Der Theologe weiß sich mit dem Psalmisten einig: „Der Herr ist
gnädig und gerecht."

„O Herr du hast unsere Bande zerrissen durch herrliche, von unserm Volk durch
dich erkämpfte Siege. Laßt uns nicht verkündigen, unsere Klugheit, Geistesgegenwart
und unsern Mut. womit ein Teil unter uns diese Gefahren bestanden hat. Es
kommt alles von Gott. - Der Errettete gibt sich auf die Frage des Textes: Wie soll
ich dem Herrn vergelten alle seine Wohltat, die er mir antut! mit David die
Antwort: 'ich will wandeln vor dem Herrn im Lande der Lebendigen! - Waren
unter uns die, die sich verlassen auf den trügerischen Reichtum in ihrem Herzen
sprachen: iß und trink liebe Seele, du hast einen Vorrat auf viele Jahre!', (Luk.

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