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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 73
(PDF, 35 MB)
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12.19) so haben sie in diesen Prüfungstagen die ernste Lehre erhalten: verlasset
Euch nicht auf den ungewissen Reichtum." Denen, die in den Grausamkeiten von
Krieg und Plünderung Gelübde abgelegt haben, mahnt der Prediger: „Es sind
soviele Arme, die Habe und Brot verloren. Brechet euer Brot mit diesen, bekleidet
die Halbnackenden, ihr. denen Gottes Vorsehung ihr Eigentum erhielt, oder auch
ihr. die ihr bei allem Verlust noch etwas habt zu geben den Dürftigen."

Den Übergang zu III. .Die Hoffnung", schafft Fecht mit einer nachhaltigen
Aufforderung und der Aussicht auf Hoffnung. ..Ihr habt sodann den schönsten
Dank geopfert, und ihr könnt in freudiger Hoffnung in die Zukunft blicken. Diese
III. Hoffnung erfülle auch heute unser aller Herz. Endlich wird Gott das Seufzen
so vieler Völker hören, endlich wird doch das Gebet der Elenden durch die Wolken
dringen, endlich werden jene glücklichen Zeiten des Friedens wiederkehren,
in welchem auch erntet, der da gesät hat und die auf dem Kampfplatz stehenden
Söhne werden ihren Eltern zurückgegeben werden... Zeit und Stunde des Wortes:
es ist Friede! weiß niemand, auch die Führer der Völker nicht. An diese unsere
allgemeine Hoffnung knüpft sich noch eine besondere für unsere hart geprüfte
Gemeinde, nämlich daß Gott die Mittel und Wege finden werde, unser Schicksal
uns zu erleichtern" (Psalm 132). ,

Der Prediger weiß sich im verheißenden Glauben und im Bekenntnis seiner
Kirche wohl aufgehoben, er weiß um Gottes Hilfe. „Rufen die jungen Raben nicht
vergeblich um ihr Futter, so wird auch Gott das Rufen eurer Kinder um Brot nicht
überhören, und ebensowenig stattdessen einen Stein bieten" (Psalm 147.9 und
Matth. 7.9). Und im Epilog mahnt er noch einmal „auch über der Grausamkeit, die
der gerechte Gott furchtbar richten wird, waltet seine Vorsehung. Fällt ein Sperling
nicht vom Dache (Matth. 10.29), so fiel auch dieses Kind Gottes nicht durch
die Hand eines Bösewichts, ohne herrliche uns jetzt noch verborgene Absichten
des Weltregenten, die auch ihr erst erkennen und bewundern werdet... Trauernde
Verwandte! auch dies ist Trost. Vollendeter, du hast ausgerungen, ruhe in Frieden!
Amen."

(Anmerkung: Gemeint ist der bei der Plünderung des Dorfes umgebrachte Mitbürger
- „der redliche Vater, der blutend in des Todes Arme fiel.")

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