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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 81
(PDF, 35 MB)
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Anmerkungen

1. Eichin W. und Bohnen A.. Das Belchen-System, in: Das Markgräflerland. Beiträge zu seiner
Geschichte und Kultur. Heft 2. 1985. 176.

2. Feldges M.. Die Belchen-Theorie. Ansprache zum 1. August, in: Riehener-Zeitung Nummer 32. 1984
vom 10.8.84.

3. D'Aujourd"hui R.. Rückschau und Ausblick, in: Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung
des Kantons Basel-Stadt 1991. 9 Abb. 5.

4. Aus der Fülle sei nur erwähnt: Werth W.. Anmerkungen zum 'Beichensystem" nach Walter Eichin und
Andreas Bohnert, in: Das Markgräflerland. Heft 1. 1987,184. Unter anderem weist W. Werth darauf
hin. wie sehr der Zufall bei solch punktuellen Bezugssystemen mit im Spiel ist. Dieser Einwand fand
stets nur ein leises Lächeln: zu Unrecht, w ie das folgende Beispiel zeigen mag:

Von den Belchen-S\ stem-Anhängern wurde nicht erkannt, daß die keltische Befestigungsanlage auf
der Sissacherfluh auf ihrer v ermeintlichen Nordachse liegt, d.h. auf der Visierlinie Beichenfluh-
Badischer Belchen (Abb. 1). Wer die Örtlichkeit kennt, weiß, daß von dort aus der Ballon d"Alsace
einsehbar ist (Archäologisches Panorama Ewald/Moosbrugger).

Aber nicht genug damit: Genau auf dieser Visierlinie liegt auch die spätkeltische Siedlung Basel-
Gasfabrik. Und nochmals dreht sich die Spirale des Zufalls: Die Siedlung Basel-Gasfabrik teilt die
Gesamtstrecke von 82.4 km genau im Verhältnis 1 : 3. d.h. im Viertel. Und diese Visierlinie teilt
wiederum die Blauen-Linie von 38.4 km exakt im innern Verhältnis 1 : 2. das heißt im Drittel. Auf
Saiten übertragen erklingen die abgegriffenen Längen als Quart, bzw. zweite Grundoktave und als
Quinte, bzw. Quintenoktave. Aber was besagt dieser äußerst verblüffende Befund? Nichts! Es ist ein
reines Spiel des Zufalls, aber es würde sich vortrefflich zur Errichtung eines esotherischen Klang-
Systems keltischer Natur eignen. Wenn unsere Bezugslinie scheinbar neben der Gasfabrik-Siedlung
vorbei geht, so hat dies den Grund darin, daß auf Abb. 1 der Standort um einen Kilometer rheinabwärts
verschoben wurde, um sie auf die "Belchenlinie" einzubringen.

Die lapidaren Einw ände von W. Werth gegenüber dem Belchen-Dreieck haben noch heute ihre volle
Gültigkeit. Womit W. Werth aber offensichtlich in guten Treuen nicht gerechnet hat. ist die
Morschheit der von den Belchen-Vertretern vorgelegten Beobachtungen, auf denen die ganze
Hypothese des Belchen-Systems aufbaut. Und genau diese Daten sollen hier auf ihre Tauglichkeit und
Zuverlässigkeit hin untersucht werden. Im Brennpunkt stehen die Sonnenwenden.

5. Richter E.. Woher kommt der Name 'Belchen' ? in: Oberbadisches Volksblatt vom 11712. März 1995.
Er weist nach, daß der im 4. Jahrhundert bei dem galloromanischen Dichter Ausonius erwähnte
Götterbeiname 'Belenus' = der Glänzende. Helle aus sprachlichen Gründen nicht dem Bergnamen
"Belchen' zugrunde liegen kann. Möglich ist nur eine Ableitung von dem keltischen Adjektiv 'bel(a)ka'
=weiß, glänzend, das dann im Alemannischen lautgesetzlich zu "Belche" (so auch bei der Ersterwähnung
von 1278) wurde.

6. In seiner Stellungnahme vom 24. März muß W. Eichin eingestehen: ..Wesentlich schwieriger ist es.
das Wort 'Belchen" mit einem Götternamen in Verbindung zu bringen, falls es nicht von keltisch
"bel(a)ka" kommt und die im Winter weißen Bergkuppen bezeichnet." Was ja E. Richter vorschlägt.
W. Eichin sinniert weiter: ..Hat sich aus Bellicus. bzw. Bellica bei den Alemannen... der Name
'Belchen' für die 'Sonnenberge' gebildet ? Dies ist nicht auszuschließen." Wenn ich E. Richter richtig
verstanden habe, wäre 'Glanzberg' die näherliegende Lesart. M. Feldges (obige Anm. 2) 1984, von
Hause aus Sprachkundler. zerlegt Belchen in die drei Silben bel-che-ne. die für die drei keltischen
Begriffe "Sonne-Stein-Himmel" stehen.

7. Hebeisen K.B.. Schalensteine und Astronomie, in: Schalen- und Zeichensteine der Schweiz, von U.
Schwegler. Basel 1992 (SGUF).

Mit einer präzisen, aber leicht faßlichen allgemeinen Einführung zur Beobachtung des Sonnenlaufes.
Vom Standort des Ballon d*AIsace aus gesehen, wären der Petit Ballon und die Belchenfluh nichts
anderes als solche Merkpunkte.

K. Hebeisen (obige Anm. 7) 1992.34 hebt nun aber hervor, daß nebst dem exakt festgelegten Standort
ein möglichst bewegtes Gelände - wie es in den Alpentälern anzutreffen ist - sich als 'natürliches
Hilfsmittel' für Visuren besonders eignet. Insofern erweist sich das Tamaro-Panorama (Abb. 2) mit
seinem fröhlichen Auf und Ab jenem des Belchen-Dreiecks als weit überlegen, das wegen der

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