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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 86
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0088
Abb. 3: Der Brückenkopf auf der Insel "Gewerth" und die hölzerne Pfahljochbriicke

Rekonstruktionsskizze von K. Stehlin

von Augusta Raurica unmittelbar gegenüber der Insel ..Gewerth"" in Zusammenhang
stehen. Dafür spricht, daß die 14 m breite Hauptstraße dieser im ersten
nachchristlichen Jahrhundert angelegten unteren Stadt auf eine dort nachgewiesene
linksrheinische Brückenstelle zuläuft. 3'

Auf einer kleinen Insel südwestlich vom „Gewerth" stand zur Römerzeit auch
noch ein großer Rundbau, den Büchel auf seiner Zeichnung mit ..Castell" benannte
(Abb. 2). Daniel Bruckner hat diese Ruine um 1750 untersucht und vermessen,
wobei er folgendes feststellte: Der einstige Bau besaß einen Durchmesser von
etwa 65 m und bestand aus vier konzentrischen Mauerringen von verschiedener
Stärke. Die beiden äußeren Mauern waren weniger breit und scheinen eine Plattform
mit Umgang gestützt zu haben. Das zweitinnerste. 1.95 m dicke Mauerfundament
trug wahrscheinlich die eigentliche Gebäudemauer, die ein turmartiges
Monument von etwa 30 m Höhe und 32 m Durchmesser bildete.4' Zuerst deutete
man dieses mächtige Gebäude als militärisches Bollwerk oder Grabmal, doch
später sah man in ihm eher ein Siegesdenkmal, ähnlich dem berühmten Tropäum
Traiani bei Adamklissi in der Dobrudscha. Nach Felix Stähelin könnte dieses
Denkmal weithin den Sieg der römischen Legionen anläßlich der Besetzung des
Dekumatenlandes im Jahre 74 n.Chr. verkündet haben.51

Leider wurde diese kleine Insel mit den Resten des Rundbaues 1817 durch
Hochwasser hinweggespült.

Das „Gewerth" im Mittelalter und in der Neuzeit

Das „Gewerth" gehörte im Mittelalter dem Bischöflich - Basler Hochstift, wie
wir aus einem am 29. November 1437 abgefaßten „Lehen- und Reversbrief' des
Ritters und damaligen Basler Bürgermeisters Arnold von Bärenfels entnehmen
können. Darin bekennt Arnold, daß er von dem „hochwirdigen Herrn Friedrich.
Bischof ze Basel, minen gnäd. Herrn" neben vielen anderen Gütern auch den
„werd by Ougst in dem Rin mit siner zugehörd" als Lehen erhalten habe.61 Dieses
Lehen war mit dem bischöflichen Schenkenamt verbunden, das aber die Ritter von

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