Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 140
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0142
den kaiserlichen Feldhauptmann Fuchs von Fuchsberg um Unterstützung seines
Planes, das Kloster in Waldshut neu aufzubauen. Dazu war der unbebaute „Garten
" zwischen den beiden Waldtoren vorgesehen. Die vorderösterreichische Regierung
in Ensisheim stand dem Projekt aber ablehnend gegenüber, und somit
kam es nicht zur Ausführung.

Es trat nun eine längere Phase der Ruhe, des Aufbaus und des Wohlstandes ein.
1611, als auch die große Pest wütete, sorgte Erzherzog Maximilian (1602-1618) aber
mit der Erhöhung des Umgeldes, einer Weinsteuer, um einen Rappen für neuen
Aufruhr. Dieser ging als Rappenkrieg in die Geschichte ein. Der Zorn bei der nunmehr
vierten Erhebung richtete sich direkt gegen das Haus Österreich. Während die
Waldstädte die Auflage annahmen, wehrten sich die Bauern im vorderösterreichischen
Südschwarzwald und im Fricktal dagegen und griffen zu den Waffen. Mit
1200 Mann zogen sie nach Waldshut und erzwangen mit Abgraben der Quellen die
Herausgabe zweier Kanonen und einiger Doppelhaken. Dann verließen sie Waldshut.
um in Laufenburg und Säckingen dasselbe zu versuchen. Durch eidgenössische Vermittlung
(Tagsatzung in Rheinfelden) und nach Einsicht der Bauern, mit ihren Waffen
nichts gegen das Militär ausrichten zu können, gaben sie auf.

Im Dreißigjährigen Krieg herrschte große Not

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-48) hatten die Menschen unermeßlich
zu leiden. Nur noch 1700 Seelen zählte die Grafschaft. Das Land verödete, in
manchen Gegenden ging der Pflug sieben Jahre nicht mehr in die Erde. Die
Verwaltung lag darnieder, und die Abgaben wurden nicht mehr eingetrieben.
Auch wußte man nicht mehr, wer Leibeigener war oder wer noch das Privileg
eines Freien genoß.

Nach dem Friedensschluß von 1648 dauerte es noch zwei Jahre, bis die französische
Besatzung aus dem Südschwarzwald abzog. Nur langsam begannen sich die
Verhältnisse zu normalisieren. Aber schon 1672 brach der Holländische Krieg aus
und leitete eine 40 Jahre dauernde Leidenszeit infolge der Raub- und Zerstörungskriege
Ludwigs XJV. ein. Ihr Hauptziel war die Erschütterung der habsburgischen
Macht, gegen die Ludwig vier Kriege führte. Die österreichischen Vorlande hatten
darunter besonders zu leiden. Wiederholt säuberte der Landfahnen unter dem
Kommando des aus Waldshut stammenden Luttinger Pfarrers Kaspar Albrecht das
Land von raubend umherziehenden Truppenteilen. Viele Hauensteiner dienten
auch im österreichischen Heer.

Die Grafschaft sucht sich zu erweitern

Ihres gestiegenen Ansehens bewußt, suchten nun Leute der Grafschaft Hauenstein
, die politische Machtstellung zu erweitern. Neben den üblichen Forderungen

140


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0142