http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0145
Abb. 4: Nach der Uberlieferung das Haus des ersten Anführers der Salpeterer,
Johann Fridolin Albiez. in Buch, in den 30er Jahren abgetragen.
Indessen steigerte sich der Zulauf zu den Salpeterern. so daß sie bei der
Einungsmeisterwahl im Frühjahr 1728 alle Amtsstellen mit ihren Leuten besetzen
konnten. Den Waldvogt forderten sie auf, ihren Kampf gegen das Kloster St.
Blasien zu unterstützen und die alten, vom Grafen Hans herrührenden Rechte zu
respektieren. Der Waldvogt wies das Ansinnen nicht nur zurück, sondern ließ
gleich alle acht neuen Einungsmeister festnehmen und der vorderösterreichischen
Regierung in Freiburg überstellen. Dies veranlaßte die Salpeterer, ihren betriebenen
Terror gegen die „Ruhigen", die sie „Hallunken" nannten, zu verstärken. In
verschiedenen Gruppen überfielen sie deren Häuser, mißhandelten viele Bewohner
, plünderten und vernichteten die Vorräte. Es entstanden bürgerkriegsähnliche
Zustände. Viele Menschen, die nicht „salpeterisch" werden wollten, mußten zu
ihrer Sicherheit aus den Dörfern flüchten.
Zu den meistgehaßten Männern gehörte der Müller und Alteinungsmeister Joseph
Tröndlin in Unteralpfen. Er war der Sohn des am 11. Februar 1714 verstorbenen
Müllers Adam Tröndlin. Im Gegensatz zu seinem Vater stand er treu zur
Obrigkeit. Ihm warfen die Salpeterer vor. zusammen mit den anderen Einungsmei-
stern 1720 im Dogerner Rezeß die Grafschaft dem Kloster St. Blasien verkauft zu
haben. Natürlich eine unsinnige Behauptung. Seine Mühle raubten sie mehrmals
aus, zerstörten die Felder und mißhandelten ihn derart, daß man an seinem Wiederaufkommen
zweifelte. In ständiger Angst um sein Leben mußte er vielfach
flüchten, sich auch in der Eidgenossenschaft aufhalten.
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