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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 152
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0154
Kiesenbach:
Oberalpfen:
Unteralpfen:
Rütte:

Werni Sebastian (5)

Berger Martin (6): Ebi Johann (2): Ebner Konrad (2)
Mayer Johann (5)

Eckert Fridle (4); Gottstein Claus (6)

Waldkirch: Marder Hansgeorg (2)

Am 14. Oktober 1755 gab der Waldvogt den in den Hof der Waldvogtei gebrachten
Leuten das Urteil bekannt. Die Männer waren sprachlos und wurden
blaß, die Frauen und Kinder sollen geschrieen haben, daß man es in der ganzen
Stadt hörte. Zwei Tage später erfolgte die Abreise auf sieben bespannten Wagen.
Mit 36 Bewachern leitete der Waldshuter Leutnant Johann Albrecht den Transport
. Die Männer wurden zu je zweien aneinander gefesselt. Der Weg ging über
Stühlingen. Singen. Stockach. Pfullendorf. Riedlingen und Ehingen bis Günzburg.
dann auf der Donau über Linz. Wien und Ofen bis zur Theißmündung.

Statt der vorgesehenen 132 Personen konnten aber wegen Tod. Erkrankung und
Flucht nur 112 abtransportiert werden. Nach kaiserlichem Erlaß sollten sie in Siebenbürgen
angesiedelt werden. Da es sich jedoch um Katholiken handelte, brachte man
sie in das katholische Banat und verteilte sie auf sieben Dörfer. Sie genossen gleiche
Vorzüge wie die übrigen Zuwanderer. Wegen der Winterszeit hatte die Verwaltung
zuvor Häuser bauen und Feldfrüchte anpflanzen lassen. Trotzdem ging die Ansied-
lung nicht glatt vonstatten. Der 63jährige Martin Arzner aus Engelschwand, der seine
Frau und sein Kind zurücklassen mußte, schlug sich nach Hause durch. Auch der
60jährige Jakob Albiez aus Buch, der Sohn des ersten Anführers, flüchtete.

Von den übrigen Salpeterern im Banat zeigten sich viele störrisch und weigerten
sich, das ihnen zugeteilte Land zu bebauen. 1757 wurden acht Salpeterer festgenommen
und zu Festungsarbeit bei Wasser und Brot in Temesvär verurteilt. Sie
erklärten, sie würden lieber in der Haft sterben als das Feld bestellen. Um ihre
notleidenden - teils kinderreichen - Familien kümmerten sie sich nicht. Einige
fügten sich und wurden in dem fruchtbaren Land, in das noch viele Schwarzwälder
freiwillig einwanderten, wohlhabende Landwirte.

Im Hauensteinischen gab es nach dem letzten Aufflackern der Unruhen und der
erfolgten Verbannung wesentliche Einschränkungen der bisherigen Privilegien.
Vor allem fiel die freie Wahl der Einungsmeister weg. Statt dessen durfte jede
Einung nur noch drei ..taugliche" Männer vorschlagen, von denen der Waldvogt
einen bestimmte. Auf die Besetzung der Richterämter hatten die Einungsmeister
keinen Einfluß mehr, man beließ ihnen lediglich den Einzug der Steuern. Auch die
Einungsfahne, die damals viel bedeutete und in Schlageten aufbewahrt worden
war. mußte abgegeben werden.

Die Ära Napoleon schuf neue Verhältnisse. Im Frieden von Preßburg (1805)
verlor das Erzherzogtum Österreich seine Vorlande, und das Gebiet der Grafschaft
Hauenstein fiel an das neugeschaffene Großherzogtum Baden. Dieses hob 1806

Jetzt gegen den badischen Staat

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