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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 173
(PDF, 35 MB)
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solche die Herren Ordinarien mit den reinen Begriffen der katholischen Religion
vereinbarlich finden, fortan gestattet werden sollen."8'

Kaiser Franz II. (1792-1806. als Franz I. 1804-1835 Kaiser von Österreich)
setzte den neuen Kurs fort. Er hatte ja auch keine andere Wahl, als in den Kriegs-
w irren der Französischen Revolution für den inneren Frieden zu sorgen.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts lebte die Todtmooser Wallfahrt wieder auf.
ohne jedoch die Kraft einer Massenbewegung des Barockzeitalters zu erlangen.

Kaum gewandelt hatte sich die Hornusser Wallfahrt; bereits im Jahre 1810
unternahmen die Einwohner dieses Fricktalortes ihre Wallfahrt nach Todtmoos.
Bis 1829 ist die Anzahl der pilgernden Hornusser auf 121 angestiegen.91

Eine andere Entwicklung fand in Säckingen statt. Hier hatte man das Vermögen
des ehrwürdigen Todtmooser Wallfahrtsfonds (gegründet vermutlich im 17. Jahrhundert
) für andere Zwecke bestimmt, mit der Begründung: ..Solange die Wallfahrt
nach Todtmoos abgehalten wurde, wurde das Erträgnis derselben zur Abhaltung
einer heil. Messe oder Beitrag zur Zehrung der Wallfahrtsleute, zur Belohnung
der Kreuz- und Fahnenträger etc. verwendet. Seit deren Aufhebung in den
1780er Jahren werden alljährlich fl. 30 (= Gulden) zur Aufbesserung der Schullehrerbesoldungen
verwendet."101

Interessante Aufzeichnunsen über das Wallfahrtsbrauchtum vor 100 Jahren fin-
det man in dem Werk ..Badisches Volksleben im neunzehnten Jahrhundert". Stuttgart
1984 (Reprint der Ausgabe 1900). von Elard Hugo Meyer. Er. ein Freiburger
Volkskundeprofessor, sowie zwei weitere Wissenschaftler hatten 1894/95 in ganz
Baden eine Befragung zur Volkskunde durchführen lassen. Die Forschungsergebnisse
sind in dem genannten Buch zusammengefaßt, und über Todtmoos findet
man hier folgende Bemerkung: „Einer noch größeren Beliebtheit erfreuen sich die
Wallfahrten nach Todtmoos (St. Blasien) zum Hauensteiner Volksheiligtum, woran
sich nach altem Herkommen noch manche ganze Gemeinden unter dem Bürgermeister
oder einem Gemeinderat beteiligen müssen, jedes Haus wenigstens mit
einer Person. Jede Gemeinde hat ihren bestimmten Tag. die Häger im Wiesenthal
ziehen am Kreuzfreitag dorthin, die WTolpadinger (St. Blasien) am Annetag mit
Kreuz und Fahne. Doch kommen auch Elsässer herüber. Denn Todtmoos hat 4
heilkräftige schon um 1600 gepriesene Marienbrunnen, von denen zwei ihr Wasser
noch aus dem Kreuzbalgen ergießen. Darin wäscht man sich die Hände und die
Stirne. trinkt und nimmt davon in Krügen mit nach Hause." (S. 532/533)

Wallfahrtsbilder

Typisch für jede Wallfahrtsstätte sind die unterschiedlichsten Bildmotive. Im
Mittelpunkt steht ein Gnadenbild, von dem man glaubt, es strahle übernatürliche
Kräfte aus. Als Ziel der Todtmooser Wallfahrt gilt jenes prachtvolle Bild im
Hochaltar.

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