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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 174
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0176
Die eindrucksvolle Vergangenheit des Wallfahrtsortes Todtmoos dokumentiert
eine Votivtafel im Kunsthistorischen Museum Wien. Gebraucht wird der Ausdruck
Votivbild für solche Bilder, die anläßlich eines Gelübdes (ex voto) gestiftet
wurden. Das Todtmooser Motiv in Wien ist eine in Silber getriebene Tafel, welche
an eine kurze, aber folgenreiche Episode des Holländischen Krieges (1672-1679)
erinnert.

Im Juli 1678 gelang es den kaiserlichen Truppen, bei Murg die Franzosen zu
schlagen und somit die Belagerung der Stadt Rheinfelden zu beenden. Da der
Marsch zum Kampfplatz durch den Schwarzwald führte, hatten die Kaiserlichen
und ihr Befehlshaber. Herzog Karl V. von Lothringen (1643-1690). in Todtmoos
übernachtet. Hier gelobte der Herzog, er werde nach dem erfolgreichen Schwarzwalddurchmarsch
der Wallfahrtskirche ein Bild stiften.

Schon am 15. August 1678 löste der Feldherr sein Versprechen ein und schenkte
2 000 Reichstaler. Diese großzügige Spende erhöhte der damals im Schweizer
Exil lebende Abt von St. Blasien. Romanus Vogler, um 600 Reichstaler.111

1681 lieferte Johann Georg Glückher aus Rottweil den Entwurf für die Votivtafel
. Aber erst 1687 konnte der Augsburger Goldschmied Elias Jäger das Werk
vollenden.

Die 101.5 cm hohe und 190 cm breite Tafel zeigt drei Motive: das Gnadenbild
der Mutter Gottes, den Ort Vordertodtmoos sowie im Vordergrund die einmarschierenden
Truppen, angeführt von Herzog Karl. In Todtmoos durfte das Votivbild
kaum 30 Jahre lang aufbewahrt werden. 1715 kam es nach St. Blasien, da
man befürchtete, in dem abgelegenen Wallfahrtsort sei die Kostbarkeit gefährdet.

Abb. 3: Aufenthalt der kaiserlichen Truppen, angeführt von Herzog Karl V.. in Todtmoos. Juli 1678.
Silberne Votivtafel im Kunsthistorischen Museum Wien.
Künstler: Elias Jäger Foto: Kunsthistorisches Museum Wien

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