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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 207
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0209
Heinz Scholz / Frank Hiepe: Arnika und Tausendguldenkraut - Heilpflanzen des
Schwarzwaldes. 143 5., 56 Farbbilder, Eigenverlag, Schopfheim 1996. ISBN 3-00-000554
(Vertrieb: Buchhandel oder H. Scholz, Statthalterstraße 6. 79650 Schopflieim,

Tel.: 07622 / 8828)

Gegen das Übelwerden in der Kirche legten junge badische Bauersfrauen früher gerne
einige Blättchen des stark duftenden Ysop ins Gebetbuch. Dieses appetitanregende,
krampf- und schleimlösende Bienenkraut (bot. „Hyssopus") sollte also nicht etwa das Einschlafen
während der Predigt verhindern, wie manchmal behauptet wird.

Solche und ähnliche Anekdoten aus Heimatgeschichte und Brauchtum. z.B. auch über
den Komblumentag am 14. Mai im Kleinen Wiesental. den unkrautverjagenden Wacholder,
den ..Abwehrzauber" mit Knoblauch beim SC Freiburg und eine ..moderne Kräuterfrau" im
Aiterner Ortsteil Holzinshaus, entdeckten wir in dem vorliegenden, sehr ansprechenden
Heilpflanzenbüchlein. Doch sind sie freilich nur die amüsant-informative „Würze" dieser
aufschlußreichen, mit viel Liebe geschriebenen und graphisch schön gestalteten Neuerscheinung
aus dem südlichsten Südbaden.

Uberwiegend, nämlich aut 115 Seiten, geht es um rund siebzig der wichtigsten Heilpflanzen
, die zum großen Teil heute noch im Schwarzwald, im Elsaß und in der Nordschweiz
anzutreffen sind.

Alphabetisch geordnet, steht die entzündungshemmende Arnika als „strahlende Schönheit
" an erster Stelle. Übersichtlich gegliedert wird ihr Wesen wie auch das aller anderen
Heilpflanzen sachkundig charakterisiert, und zwar nach den Stichworten: Blütezeit, verwendeter
Pflanzenteil. Volksnamen. Achtung. Inhaltsstoffe. Anwendung. Aufgußbereitung
und Nebenwirkungen.

Es folgen u.a. der „schöne Augen" machende Augentrost, der .Zappelphilippe beruhigende
" Baldrian, die magenreinigende bittere Engelwurz, die von Kneipp als ..Krampfkraut
" empfohlene Potentilla anserina (Gänsefingerkraut), die entwässernde Goldrute, das
antidepressiv wirkende Johanniskraut, die kummervertreibende Melisse, die krebshemmende
Mistel, die frauenhelfende und hautheilende Nachtkerze, die Wundheiler Ringelblume
und Sanikel. das gallenstärkende Schöllkraut und der abwehrsteigemde Sonnenhut bis hin
zum Wermut gegen Magen- und Leberleiden.

Rezepte zum Zubereiten von z.B. Hollerküchle. Löwenzahnhonig. Holundersaft. Ringelblumensalbe
. Bärlauchspätzle und Gänseblümchensüpple bilden den Abschluß des gelungenen
Ratgebers. Ein Indikationsverzeichnis (rund 160 Beschwerden) und ein Pflanzenregister
(über hundert Heilpflanzen) erleichtern das Nachschlagen.

Als kompetent qualifizierten sich damit die weit über die Region hinaus bekannten beiden
Autoren: der Medizinjournalist und Arzneimittelanalytiker Heinz Scholz aus Schopfheim
sowie der Kräuterwanderführer und Apotheker Frank Hiepe aus Zell im Wiesental.

Horst Georg Breden

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