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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 21
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0023
Geschichte des Deutschordensschlosses Beuggen

Marliese Sehringer

Östlich von Basel, oberhalb von Rheinfelden. liegt unmittelbar an der rechten
Stromseite das fast gänzlich erhaltene alte Deutschordensschloß Beuggen. Mit
seinen zwei turmbewehrten Toren, dem noch erkennbaren Mauerring, dem Burggraben
, den Stallungen und Wirtschaftsgebäuden mit Mühle und Schmiede rings
um den weiten Burghof, vor allem aber mit dem hochragenden, stattlichen Schloß
samt der Kirche und den so zahlreich angebrachten steinernen Wappen hat es in
eindrucksvoller Weise den Anblick des alten Ordenssitzes bewahrt. Beussen. der
Name - in alten Urkunden "bukein", "buchein" oder "Bukhein" geschrieben -
bezieht sich wohl auf die Lage unmittelbar an der Rheinbiegung (althochdeutsch:
"bucchen" = "biegen"; "bukch" = "Biegung").

Die Schenkung

Im Mai 1246 übergab Ritter Ulrich von Liebenberg, kaiserlicher Burgvogt auf
der Feste des Steins zu Rheinfelden. "den Brüdern des Deutschen Ordens zum
Schutz des Heiligen Landes seinen Hof in Bukein mit dem Patronatsrecht der
dortigen Kirche und seine Burg daselbst samt allen Besitzungen in der Parochie
dieser Kirche mit den Rechten und Einkünften, dazu das Gut Haldewanc bei
Schwörstadt und dessen Umschwung sowie all sein Gut in der Pfarre Nollingen"
(Übersetzung). So steht es in der Schenkungsurkunde.

Die Hintergründe der Schenkung - aber auch die Frage, wie Ulrich von Liebenberg
selbst zu diesem Besitz gekommen war - lassen sich nicht mehr ganz aufklären
. Vermutlich handelt es sich um Reichsgut. das Ulrich als Lehensgut besaß. Für
den Orden war die politische Konstellation günstig: Kaiser Otto IV. hatte 1212
dem Orden gestattet, reichslehnbare Güter zu erwerben. Und Grafschaft und Stadt
Rheinfelden waren nach dem Aussterben der Zähringer bereits 1218 an das Reich
zurückgefallen. Jedenfalls wissen wir. daß diese Schenkung durch zwei Königsurkunden
bestätigt worden war, zuerst 1249 durch den Gegenkönig Wilhelm von
Holland und dann noch einmal 1251 durch Konrad IV. Fest steht auch, daß dieser
ersten Schenkung an den Deutschen Orden in Beuggen zahlreiche weitere Stiftungen
aus den Kreisen der heimischen Grafen. Freiherren. Ministerialen und reichen
Stadtbürger folgten. So konnte sich dieses neue Konventshaus des Deutschen
Ordens schon in den ersten Jahrzehnten mit einem völlig ausreichenden Einkommen
ausgestattet sehen.

Die Schenkungsurkunde nennt neben dem Hof in Bukein eine "Kirche und seine
Burg daselbst". Mit der Kirche ist die alte Pfarrkirche der Gemeinde Karsau.

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