http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0116
Er wundert sich darüber, daß sich der antike Name der Stadt bis in die Gegenwart
gehalten habe, während die Bezeichnung der dazu gehörenden Landschaft einzig
noch den Gelehrten bekannt sei. Unklar sei freilich die Herkunft des Namens.
Sollte er deutschen Ursprungs sein, so vermutet er eine Verballhornung durch die
Römer aus „rauhem Rachen"; ..dann das gebirg ob Basel thüt sich zusammen auff
beiden Seiten des Rheins und wirt gleich als ein rächen". Allerdings möchte sich
Münster darauf nicht festlegen. Dem humanistischen Zeitalter sind solche etymologischen
Spielereien geläufig. Augusta Raurica. deutsch Äugst, ist bereits in vorchristlicher
Zeit entstanden, unfern vom Rhein und. wie die alten Gebäude ausweisen
, nahe bei der Brücke über die Ergolz. Die alte Stadt werde von der späteren
Landstraße durchquert, welche die Grenze bilde zwischen der österreichischen
Grafschaft Rheinfelden und der zu Basel gehörenden Landgrafschaft Sisgau "1'.
Das sorgfältige römische Mauerwerk hat Münster beeindruckt. Aus den erhaltenen
Resten schließt er auf herrliche Bauten. Im Basler Teil von Äugst fällt ihm ein
..trefflich gemeür von kleinen gehauwen steinen" auf. „also ordenlich zusammengesetzt
, das mich verwundert die hübsche maurarbeit. so die alten gebraucht haben
". ..Mit solchem gemeur seind auffgefurt fünff oder sechs enge gemach in form
eins halbenn circkels." Deren Zweck ist ihm unklar: Zisternen oder Gefängnisse
können es nicht gewesen sein, schon gar keine Schutzräume. Münster weist auf
den dem Text beigegebenen Holzschnitt hin: „Ich hab hierher verzeichnet ire
gestalt und wie sie auff einem bühel (Hügel) gefunden werden" '2.
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