Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 179
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0181
Hebelfeiern und Würdigungen

Emma Guntz erhielt die
Johann Peter Hebel-Gedenkplakette 1997

Elmar Vogt

Die Johann Peter Hebel-Gedenkplakette wird seit 1960 jährlich auf Vorschlag
der Hebelkommission Hausen im Wiesental an Frauen und Männer verliehen, die
sich um das Vermächtnis des Heimatdichters oder um die alemannische Mundart
in Wort und Schrift oder um die Erhaltung des heimatlichen Volkstums besondere
Verdienste erworben haben.

So steht es in den Statuten vom 15. März 1960.

Zum dritten Mal nach 1984 (Anne Franck-Neumann) und 1989 (Jean Dentinger
) ging die für das Elsaß seltene Auszeichnung in diesem Jahr an die Elsässerin
Emma Guntz aus Straßburg.

Bereits am Vorabend der Verleihung hatte die Gemeinde Hausen im Wiesental
in das Elternhaus Johann Peter Hebels eingeladen. In der Reihe „Mit der Hebelplakettenträgerin
im Gespräch " erhielten die Besucher Gelegenheit. Emma Guntz
und ihr Werk näher kennenzulernen.

Zusammen mit Andre Weckmann. Hebelpreisträger des Jahres 1976. entwickelte
sich ein vielseitiger und unterhaltsamer Dialog. Am 30. August 1937 wurde Emma
Guntz in Bruchsal geboren. Nach dem Abitur studierte sie Philologie in Heidelberg
mit dem Hauptfach Anglistik und den Nebenfächern Geschichte und Latein.

Emma Guntz wurde Präsidentin eines Vereins zur Resozialisierung Jugendlicher
in Problem Wohnvierteln, ist seit 1989 Mitorganisatorin der „Literarischen Biennale
Mitteleuropa " in Straßburg und begleitet seit 20 Jahren die elsässische Kulturbewegung
als unentwegte, mutige Publizistin. Durch gezielte und intelligente Medienarbeit
setzt sie sich für den elsässischen Spracherhalt, eine zweisprachige
Zukunft und die kulturelle Öffnung des Elsaß nach allen Seiten hin ein.

Im Elsaß bedürfe es einer besonderen geistigen Haltung, um zwischen drei
Sprachen und zwei Kulturen bestehen zu können, so Emma Guntz. Daß sie dabei
grenzüberschreitend fühlt und denkt, ist klar. Sie fühlt sich jedem Landstrich und
jeder Sprache verbunden. Und doch wurde Französisch im Laufe der Jahre zu
ihrer primären Sprache. Das beweist auch ihre Antwort auf die Frage einer Zuhö-
rerin im Hebelhaus:

..Träumen? Träumen tue ich überwiegend in französischer Sprache".

Aus drei Gründen blieb Emma Guntz letztendlich im benachbarten Elsaß hängen
: Wegen der Gastronomie, ein wenig wegen der Politik und - der Liebe. Sie
heiratete einen Elsässer Arzt und zog nach Straßburg.

179


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0181