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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 57
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0059
Als gegenwärtiger Aufenthaltsort dieser Grenzacher Teilnehmer am Aufstand
wird Dietisberg bei Läufelfingen angegeben. Nach einem Rapport an die Polizeidirektion
Liestal vom 7. September 1849 arbeiteten diese - mit Ausnahme
von Ludw ig Lienin - seit dem 1. Juli bei Meister Jakob Lühremann als Landarbeiter
.

Da die badischen Truppen unter Louis Blenker und Franz Sigel erst am
8. bzw. 11. Juli vor der heranrückenden fürstlichen Armee auf Schweizer Gebiet
übergetreten sind2e". müssen die zu den betreffenden Kolonnen gehörigen Grenzacher
Soldaten schon vorher in die Schweiz geflüchtet sein.

In einem Verzeichnis über die am 15. September durch Frankreich abgeschobenen
Internierten ist Friedrich Lienin aufgeführt. Dieser "intendierte" nach
Hause.2"1 Aus einer Mitteilung vom 23. September 1849 erfahren wir dann, daß
Friedrich Lienin schon früher wieder zu seinem Regiment zurückgekehrt ist,
w ährend die anderen erst jetzt nach Grenzach gegangen sind.;y

Auswirkungen auf Wyhlen

In Wyhlen gab es ebenfalls Sympathisanten für die freiheitlichen Ideen. So
berichtet Scholz, daß der dortige evangelische Unterlehrer Böhler vor allem
unter den Soldaten revolutionäre Flugschriften verbreitet hatte, um diese zum
Treubruch zu verleiten. Dabei wird auch eine Erklärung des evangelischen Be-
zirksschulvisitators angeführt, wonach von sämtlichen evangelischen Lehrern
des Bezirks nahezu neun Zehntel offen für die Republik Partei ergriffen hätten.

Auch in der Wyhlener Gemeindeverwaltung und im Gemeinderat sympathisierte
man mit der Revolution. Nach dem Scheitern der Aufstände wurde nämlich
Bürgermeister Roder entlassen und durch Altbürgermeister Schaadt ersetzt.
Ein Gemeinderat Soder mußte dem Kirchmeier J. Döbelin weichen, und der
Gemeinderat Bürgin wurde durch Xaver Bugglin abgelöst.29'

Das Ende

Schon bevor die 5000 bis 6000 badischen Soldaten in der Festung Rastatt nach
dreiwöchiger Belagerung am 23. Juli 1849 kapituliert hatten, zogen am 10./11.
Juli preußische Truppen in unser Gebiet ein. Grenzach erhielt damals eine aus
Infanteristen und Artilleristen bestehende Besatzung, wobei die Letzteren ihre
Kanonen auf den "Zielmatten", etwa gegenüber dem Gasthaus "Dreikönig", aufgestellt
haben sollen.

Nach der Niederschlagung des dritten badischen Aufstandes wurden die Aufständischen
durch sogenannte Stand- und Hofgerichte zur Rechenschaft gezogen
. Damals sind in Baden allein an Offizieren und Soldaten 51 Todesurteile
vollstreckt worden.30'

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