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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 63
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0065
Auf dieser Reise lernte er in Berlin Emma Siegmund (1817-1904) kennen.
Tochter eines wohlhabenden Berliner Kaufmanns, die sich für seine Dichtung und
seine Ideen begeisterte und mit der er sich nach fünf Tagen verlobte.

Zw eite Flucht in die Schweiz

Nach einer Audienz bei dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. in Berlin
1842 verfaßte Herwegh einen aufmüpfigen Brief an den König, den eine Zeitung
gegen Herweghs Absicht veröffentlicht hat (Dezember 1842). Herwegh wurde
sofort aus Preußen ausgewiesen. Seine Braut Emma begleitete ihn nach Leipzig,
dann reiste er allein weiter nach Zürich. Aber auch dort durfte er nicht bleiben: die
Polizei fürchtete seine politische Tätigkeit, er mußte zum 3. März 1843 den Kanton
Zürich verlassen, hatte sich aber schon seit Januar 1843 um Aufnahme in den
Kanton Baselland beworben.

Gottfried Keller charakterisierte Herwegh am 8.8.1843 wie folgt:

"Ein Goldpokal, der brausend überschäumet,
Vom Feuerwein der Freiheit angefüllt:
So tönt Dein Lied, verwegen, ungestillt,
und wogt mit wilden Kräften, ungezäumet." 31

Zum Glück fand er Aufnahme im Kanton Basel-Landschaft; am 10. Januar 1843
schrieb die Schweizer Nationalzeitung Basel:"Die Anwesenheit Herweghs in Liestal
und die Aufnahme, die er daselbst gefunden hat, wird ein bedeutendes Element
in unserer Kulturentwicklung bilden".4'

Trotzdem wurde Herwegh nicht in Liestal, sondern am 5. 3. 1843 in Äugst
eingebürgert und erhielt das Staatsbürgerrecht für Baselland am 10. 3. 1843. Dazwischen
, am 8. 3. 1843, heiratete er Emma in Baden bei Zürich.

Sie nahmen aber keinen Wohnsitz in der Schweiz, sondern gingen nach Paris.

Da Emma Herwegh vermögend war, konnten sie dort ein großes Haus führen.
Sie waren befreundet mit Karl und Jenny Marx, die gleichzeitig in Paris lebten,
und mit russischen Emigranten (Michail Bakunin).

Herweghs "Deutsche demokratische Legion " 1848

In Paris hatte Herwegh Kontakt zum Kreis deutscher Emigranten und nahm an
der Februar-Revolution 1848 in Paris teil, indem er an der Spitze von etwa 6000
Deutschen zum Rathaus zog, vor dem man die "Marseillaise" sang. Eine Delegation
wurde im Thronsaal von der provisorischen Regierung empfangen, und Herwegh
verlas dort eine "Adresse".5' Im März 1848 wurde er zum Präsidenten der
"Deutschen demokratischen Gesellschaft" gewählt, der vorwiegend deutsche

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