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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 108
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0110
Breisgau und badische Markgrafschaft

Es ist ein weiter Weg. auf dem Münster seine Leser auf die rechtsrheinische
Seite unserer Region führt. Er beginnt in den rätischen Alpen und zieht sich über
Chur zum Bodensee. von da in den Hegau und den Klettgau und erreicht endlich
die sog. Waldstädte am Rhein, die sowohl geographisch als auch geschichtlich eng
mit dem oberrheinischen Raum verbunden sind.

Waldshut leitet seinen Namen vom nahen Schwarzwald ab. Die unwirtliche Gegend
, in der außer Gerste und Hafer nichts gedeiht und die sich höchstens für
Viehzucht eignet, werde von Ptolemäus und andern Autoren als Heremus Helveti-
orum bezeichnet, da. wie einige vermuten, in alter Zeit Helvetier sich hier niedergelassen
hätten.tm. Die Stadt gehört zur Herrschaft Österreich. Das ebenfalls österreichische
Laufenburg setzt sich aus zwei Städten zusammen: die kleinere liegt auf der
..germanischen", die größere auf der ..gallischen" Seite. Die Habsburger haben Stadt
und Schloß von der Äbtissin zu Säckingen zu Lehen empfangen. Zu Münsters Zeit
ist Laufenburg Sitz eines Landvogts. In bürgerlichen Angelegenheiten sind ein Rat
und eine richterliche Behörde zuständig. Wie Basel. Freiburg und andere Städte, die
dem Rappenbund angehörten, besitzt Laufenburg das Münzrecht. Münster ist von
der einzigartigen Lage der Stadt beeindruckt: Der Rhein werde hier so eng von
Felsen eingezwängt, daß man einen Stein von einem zum andern Ufer werfen könnte
. Die Schiffe müssen an Tauen über die Felsen geschoben werden. ..also ongestüm
falt das wasser durch die felsen" l30\ Die Bewohner ernähren sich zu einem großen
Teil vom Eisenerz, das im nahen Fricktal abgebaut und in Laufenburg geschmolzen
wird. Der jährliche Gewinn, den der Bergbau abwerfe, betrage gegen 20'000 Gulden
. Stadt und Kloster Säckingen liegen auf der ..germanischen" Seite. Was Münster
zur Entstehung des Klosters sagt, entspricht der Überlieferung, wonach das Kloster
mit Hilfe eines gräflichen Donators vom heiligen Fridolin erbaut worden sei. Daß
dies schon unter dem Merowinger König Chlodwig im Jahre 495 erfolgt sei. ist eher
unwahrscheinlich. Richtig ist. daß zur Zeit Barbarossas die Schirmvogtei über das
Kloster an die Habsburger überging und daß dieses ausschließlich Freien und Adligen
zugänglich war13".

In der Nähe Basels liegt die Herrschaft Rötteln. Mit den Herrschaften Sausenburg
und Badenweiler gelangte sie an die Markgrafen von Hachberg und 1503 an
die Markgrafen von Baden. Schloß Rötteln. eine Meile von Basel entfernt, liegt im
Wiesental. Talaufwärts ist die Gegend fruchtbar bis nach Schopfheim; dort aber
beginnt der rauhe Schwarzwald, wo man von der Viehzucht und der Holzwirtschaft
lebt.

Unvermittelt geht Münster zur Beschreibung Neuenbürgs über. Die Anfänge der
Reichsstadt setzt er in die Zeit Friedrichs IL: nach 1212 sei sie durch Wölflin. den
staufischen Reichsvogt zu Hagenau, erbaut worden. Gleich Rheinfelden und Breisach
wird Neuenburg unter Ludwig von Bayern an Österreich verpfändet. ..ongeforlich
nach dem jar 1326". 1491 kommt es innerhalb der Bürgerschaft zu Unruhen.
Ausgelöst werden sie durch einen Bürgermeister, der von den Stadtbehörden ab-

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