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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 111
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0113
Was Münster im folgenden zur Geschichte der zähringischen Dynastie schreibt,
übersteigt eindeutig seine Kräfte. Er verwickelt sich in Widersprüche, bringt Generationen
durcheinander und scheint schließlich seiner Sache selber nicht mehr
zu trauen 138'. Um 980 sollen die Brüder Bezo. Birchtilo und Gebizo im Schwarzwald
regiert haben und im Münstertal in der Gegend von St. Trudpert sowie im
Tal der Enz im Besitz von mehreren Bursen sewesen sein. Ihnen schreibt Münster
u.a. die Gründung der Klöster Sulzburg und Waldkirch zu, was für Sulzburg und
Birchtilo. wie wir gesehen haben, auch tatsächlich zutrifft. Berthold, ein Sohn
Birchtilos. und nicht, wie aus Münsters Text hervorzugehen scheint. Bezos. ist der
Erbauer der Burg Zähringen, nach der sich das Geschlecht fortan nennt. Er
herrscht über den Breisgau und den Schwarzwald, stirbt jedoch keineswegs ohne
Leibeserben, wie Münster behauptet: denn sein Nachfolger Berthold (IL) ist nicht
etwa sein Vetter, sondern sein Sohn. Daß dieser zusammen mit seinem jüngeren
Bruder Gebhard, dem Bischof von Konstanz, das Schwarzwaldkloster St. Peter
stiftet und mit Mönchen aus Hirsau besetzt, ist richtig. Es stimmt auch, wenn
Münster den Grafen Bezelin. auf den angeblich die Anfänge St. Peters zurückgehen
, ihren Großvater nennt. Es trifft ferner zu. daß u.a. Buggingen und Betberg
durch Schenkung an St. Peter kamen. Daß dies 1091 geschehen sei. stellt Münster
selber in Fräse. Als dritten Bruder Bertholds II. erwähnt Münster Hermann von
Zähringen. Mönch im Kloster Cluny 1391. Im übrigen verwechselt Münster gelegentlich
die einzelnen Träger des Namens Berthold. Nicht Berthold III. hat Agnes,
die Tochter Rudolfs von Rheinfelden. zur Frau, sondern sein Vater Berthold U.
Infolgedessen ist es Berthold II. und nicht, wie Münster schreibt, dessen Sohn, der
im Kampf mit Friedrich von Staufen um das Herzogtum Schw aben unterliegt. Daß
Berthold III. nicht Herr über das Elsaß sein kann, hätte Münster nach all dem. was
er über die politischen und rechtlichen Verhältnisse im Elsaß berichtet hat, wissen
müssen. Seine Beteilisuns an einer elsässischen Fehde im Bund mit dem Grafen
Huso von Dassburs. bei dem der Zähringer 1122 unfern von Mölsheim erschlagen
wurde, weist immerhin darauf hin. das bei ihm elsässische Interessen im Spiel
waren.

Münsters Gewohnheit, einander widersprechende Nachrichten nebeneinanderzustellen
, ohne sich für die eine oder andere zu entscheiden, zeigt sich am Beispiel
Konrads von Zähringen: ..Nach hertzog Bertholden dem dritten regiert sein sun
Cunrad". stellt er fest, fügt aber gleich hinzu, daß es sich nach der ihm vorliegenden
..Freiburger Chronik" bei Konrad um Bertholds jüngeren Bruder gehandelt
habe, was in der Tat der Fall ist. Im Konflikt mit Friedrich von Schwaben und
seinem Sohn, dem späteren Kaiser Barbarossa, verliert er die Stammburg Zähringen
und wird vertraglich gezwungen, auf die Herrschaft Hachberg zu verzichten.
Als der junge Friedrich Kaiser wird, verleiht er Schloß Hochburg einem jungen
Markgrafen von Bern (Verona) in Italien, angeblich 1155: „Von demselbigen
haben volgends die Marggraven von Baden iren Ursprung genommen 140'." Konrad
stirbt 1152 und liegt in St. Peter begraben. Von seinen Söhnen erhält Adalbert
(Münster schreibt Albrecht) Schloß Teck zurück, das sein Onkel Berthold III.

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