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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 114
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angeblich zugunsten des Breisgaus aufgegeben hat, und nennt sich fortan Herzog
von Teck. Rudolf wird Bischof von Lüttich und schickt das Reliquienhaupt des
heiligen Lambert, eines Bischofs (von Maastricht) in karolingischer Zeit, nach Freiburg
. Er stirbt auf der Rückkehr vom dritten Kreuzzug und wird in St. Peter begraben
l4". Dem ältesten Sohn. Berthold IV.. oder, nach anderer Überlieferung. Berthold
V. schreibt er die Gründung der Stadt Villingen zu. In Wirklichkeit dürfte diese
schon unter Berthold EL oder Konrad erfolgt sein. Auch als Erbauer der Burg von
Breisach wird er genannt. Er findet ebenfalls seine letzte Ruhestätte in St. Peter142'.
Berthold V. stirbt, wie Münster richtig v ermerkt. 1218 als letzter seines Geschlechts
und wird in Freiburg begraben. Die zähringischen Eigengüter im Breisgau, in
Schwaben und im Schwarzwald fallen damit an Bertholds Schwager Graf Egon von
Urach. Dessen jüngerer Sohn Kuno (Konrad) wird Stammvater der Grafen von
Freiburg. Indem nun Münster in diesem Zusammenhang an den Konflikt zwischen
Egon (VII.) und den Bürgern von Freiburg erinnert, gelingt ihm der nahtlose Übergang
zur Beschreibung der Stadt Freiburg. Der Streit endet damit, daß der Graf
1368 gegen eine beträchtliche Geldsumme auf all seine Rechte über Freiburg verzichtet
und damit die Herrschaft Badenweiler erwirbt. Den Titel Graf von Freiburg
behält er und vererbt ihn auf seine Nachfahren (658-661)143'.

Für die Beschreibung Freiburgs kann Münster auf die Unterstützung, die ihm der
städtische Rat gewährt hat. zurückgreifen; dieser ließ ihm auch die Stadtansicht
zukommen, die, von der künstlerischen Hand Manuels bearbeitet, als doppelseitiger
Holzschnitt seine Kosmographie schmückt. Ein verschlungenes Band trägt die Umschrift
..Friburg im Brisgew 1549". daneben die Signatur des Künstlers, links das
von den Grafen von Freiburg entlehnte Wappen der Zähringer. rechts das habsburgi-
sche Wappen und in der Mitte das der Stadt. Diese wird dominiert vom Münster,
dessen überdimensionierter Turm zum Himmel ragt. Westlich davon sind die geistlichen
Stifte der Franziskaner. Dominikaner, der Klarissen und St. Peters zu sehen:
südlich, außerhalb des Stadtkerns, erkennt man die Gebäulichkeiten des Leprosori-
ums: südöstlich des Münsters entdeckt der Betrachter das Kloster der Augustiner
Eremiten, weiter östlich das Schwabentor und ganz im Osten die heute verschwundene
Burg auf dem Schloßberg. Im Vordergrund fällt das einstige Dorf Adelhausen
mit dem umfangreichen Geviert des früheren Dominikanerinnenstifts auf. Der umständliche
Begleittext preist Freiburg als eine neue Stadt in einer edlen und fruchtbaren
Gegend am Eingang zum Schwarzwald. Ihre günstige Entwicklung innerhalb
weniger Jahre an Bauten. Kirchen. Klöstern, einer hohen Schule sowie ihren Reichtum
verdanke die Stadt zur Hauptsache ihrer Lösung von den Grafen von Freiburg
bzw. ihrem Übergans an das Haus Österreich: „Sie hat wol ein herrlichen anfans
genommen under den Hertzogen von Zäringen. aber ist under den Hertzogen und
nachmals Ertzhertzogen von Oesterreich zu grosser herrlichkeit erwachsen, in der
sie zu unsern Zeiten ist.*' Neben dem Freiburger Rat erscheint als weiterer Mitarbeiter
Münsters „der edel, gelert unn eerwirdig herr" der päpstliche Protonotar
Ambrosius von Gumpenberg, „ein trefflicher liebhaber der alten dingen, der kün-
sten und historien. sunderlich aber der Cosmographyen" (663-665).

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