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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 116
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0118
Herr zu Badenweiler fügt Egons Sohn Konrad noch den Titel eines Landgrafen im
Breisgau hinzul461.

Im Zusammenhang mit dem Übergang Freiburgs an Österreich erinnert Münster
an die Stiftung der Hohen Schule durch Erzherzog Albrecht (VI.), nicht erst 1463.
wie er irrtümlich festhält, sondern schon 1457. Zu Münsters Zeiten blüht in Freiburg
die Edelsteinschleiferei. Die aus Lothringen importierten Schmucksteine
werden hier geschliffen und zu allerlei Gegenständen verarbeitet. Charakteristisch
für die Stadt sind schon damals die vielen Bächlein, die durch alle Gassen rinnen,
die Häuser mit frischem Wasser versorgen und selbst im Winter nicht gefrieren.
Die neben der Stadt hinfließende Dreisam ist ..ein gut fischreich wasser". Auch
das Münster findet seine Bewunderung, namentlich der Turm. ..der mit sunderli-
cher kunnst vonn grund auff bisz an den höchsten gipffei gefürt ist mit eytel
quader unnd gebildten (zubehauenen) steinen, desgleichen man in Teütschland nit
findt nach dem Thum zu Straszburg". Gewiß hätten die alten Völker den Freiburger
Turm zu ihren sieben Weltwundern gezählt, wenn sie ein solches Werk vorgefunden
hätten (666/667).

Münsters nächster Abschnitt befaßt sich mit der Herrschaft Höchberg und Hotteln
. Nicht ganz richtig ist es. wenn er berichtet. Badenweiler sei nach Johanns
Tod 1458 an Markgraf Rudolf (IV.) von Hachberg. Rötteln und Sausenberg gefallen
, weshalb sich der Markgraf zusätzlich den Titel Herr von Badenweiler zugelegt
habe. Der Übergang der Herrschaft Badenweiler an den Markgrafen geschah
bereits am 8. September 1444 durch eine Schenkung des kinderlosen Grafen Johann
an die Söhne seines Vetters Wilhelm. Rudolf und Hugo 147'. Zutreffend sind
Münsters Schlußfolgerungen aus diesem Ereignis, das wir heute als den eigentlichen
Geburtstag des Markgräflerlands bezeichnen: ..Deshalb schriben sich diesel-
bigen Markgraven zu Rotelen. Susenburg und Badenwyhler. Und als sie ire wo-
nung unn hoff des merer theils hielten zu Rotelen, hat der gemein man sie genent
Marggraven zu Rotelen unn die herrschafft Rotelen und Susenburg genent die
Marggraveschafft Rotelen, onangesehen daz die Marggraven sich und ire tittel
geschriben haben, wie vor gemeldet ist (667)."

Auf den folgenden Seiten bemüht sich Münster um eine „Geschichte" der Markgrafen
von Baden und von Hachberg. Beide Linien sind eines Stamms und
führen das gleiche Wappen: doch haben sie sich getrennt. ..unn diejänigen. so zu
Baden gesessen unn hoff do sehalten, haben sich geschriben Marggraven zu Ba-
den ,4Kl. Die andern, so Hochberg innegehebt und doselbigen gewonet nach den
hertzogen von Zäringen. haben sich geschriben Marggraven zu Hochberg." Diese
gelangen durch Heirat und Erbgang in den Besitz der Herrschaft Rötteln und
Sausenberg, „ongeforlich als man zeit nach der geburt Christi tausend dryhun-
dert". genauer 1316. als mit Walter von Rötteln das Geschlecht der Edelfreien
Herren von Rötteln ohne männliche Nachkommen ausstarb. Die Markgrafen von
Hachberg verkaufen die Herrschaft Hachberg den Markgrafen von Baden, halten
aber an ihrem Titel von Hachberg fest, während die neuen Besitzer sich fortan
Markgrafen zu Baden und Hachberg nennen. Jene verlegen ihre Residenz nach

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