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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 117
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0119
Rütteln. Mit dem Tode Philipps im Jahre 1503. des letzten seines Stammes, der
sich nur vorübersehend in seinen angestammten Herrschaften aufgehalten und
diese durch Vögte und Amtleute verwalten ließ, geht die obere Markgrafschaft an
Markgraf Christoph von Baden über (668).

Bei seinen Versuchen, das Herkommen der Markgrafen zu erhellen, beruft sich
Münster auf Graf Wilhelm Werner von Zimmern. Vermutlich handelt es sich um
Wilhelm Werner (1485-1575). der das Amt eines Rektors der Universität Freiburg
bekleidete, als Verfasser historischer Werke bekannt wurde und Beiträge für die
Zimmersche Chronik lieferte 149'. Daß diese Angaben nicht immer hieb-und stichfest
sind, sondern vielfach anekdotischen Charakter haben, muß nicht besonders
betont werden. So gehört auch gewiß jene Erzählung in den Bereich der volkstüm-
liehen Überlieferung, daß die ersten Hachberger mit Karl dem Großen aus Italien
gekommen seien, unter ihnen ein gewisser Hacho. der nachmals das nach ihm
benannte Schloß erbaut habe. Dieser Hacho habe als ..freydiger und starcker herr"
gegolten. Darauf sei die Redewendung zurückzuführen, die auf einen wilden,
ungestümen Menschen angewendet werde: ..Du bist ein wilder hach (Kerl)" (669).

Was Münster außerdem noch über das rechtsufrige Gebiet am Oberrhein berichtet,
erschöpft sich weitgehend in einer trockenen Aufzählung von Städten und Klöstern.
Dies erstaunt umso mehr, als er gerade diese Gegend aus eigener Anschauung kennt
und er somit in der Lage sein sollte, seine Ausführungen durch einige liebevolle
Details zu bereichern. Immerhin ist er bemüht, außer den bloßen Namen der geistlichen
Stiftungen auch die Stifter selber zu erwähnen. Das adelige Damenstift Wald-
kirch führt er auf eine habsburgische. das Kloster Sölden auf eine zähringische
Stiftung zurück. Bei den Prioraten Grüningen in der Nähe von Oberrimsingen und
St. Ulrich im Möhlintal leisten die Freiherren von Üsenberg Patendienste l50}. Bürgeln
und Sitzenkirch sind Stiftungen der Freiherren von Kaltenbach; dasselbe gilt
von Berau und Vogelbach, die durch Frau Ita von Kaltenbach gestiftet worden
sind m\ St. Trudpert im Münstertal oberhalb von Staufen soll eine Stiftung der
Habsburger sein, der drei gräflichen Brüder Otpert. Rampert und Landfrid oder
Leutfrid. In den klösterlichen Urkunden ist dagegen von einem Grafen Ludfrid die
Rede, der das Kloster angeblich im Jahr 903 unter Kaiser Ludwig III. aufgerichtet
hat. Vorher hätten Waldbrüder dort gehaust. ..die ire erste wonung do sollen gemacht
haben under dem keiser Phoca" 15:'. Das Gebirge um St. Trudpert ist reich an
Silber: dasselbe gilt von Sulzburg, eine halbe Meile von St. Trudpert entfernt. Offenbar
hat der Abbau von Silber in der Umgebung Sulzburgs zu Münsters Zeiten seinen
Höhepunkt bereits überschritten, schreibt er doch, es seien dort noch zahlreiche
Gruben zu sehen, „do man vor Zeiten sylber gegraben hat". Wenn Münster der
Schneeburg einen eigenen Abschnitt widmet, so gilt sein Interesse wohl nicht so
sehr der bereits damals verfallenen Burg oberhalb von Ebringen südwestlich von
Freiburg als vielmehr dem Geschlecht der Schnewlin. das seinen Namen angeblich
von dieser Burg abgeleitet habe. Die Schnewlin sollen sich in nicht weniger als
vierzehn Linien aufgeteilt haben, die alle dasselbe Wappen führen, das sich einzig in
der Helmzier unterscheide. Nach ihren späteren Sitzen nennen sie sich die Schnew-

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