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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 126
(PDF, 34 MB)
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die Basel wieder mit Baden vertauschten, taten dies zu jener Zeit meistens unfreiwillig
. Der Fall Fidel stellt darum eine Sensation dar: offensichtlich ging da einer,
ohne es zu müssen, in die Schweiz und später ebenfalls ohne Zwang wieder
zurück. So etwas geschah sonst nie. In Riehen wurde die Geschichte - Genaueres
wußte man zwar nicht - mit den Folgen des Badischen Aufstandes von 1848 in
Zusammenhang gebracht. Erst war es den Revolutionären in ihrem Vaterland zu
heiß, mit der Zeit kehrte jedoch wieder Ruhe ein. Das Einbürgerungsjahr 1868
hinkt aber für eine solche Deutung der Ereignisse zu sehr hintennach. In Riehen
lebt heute keine Familie Fidel. Doch ist die Sippe in der Gemeinde vertreten durch
die Frauen Lisbeth Sofie Borrini geb. Fidel (*1920) und Anna Emma Sulzer geb.
Fidel (* 1922). Wie sieht nun die Lösung des Rätsels der Hin- und Rückwanderung
der Fidel nach Riehen und Weil aus?

Die in Frage kommenden Nachschlagewerke vermelden übereinstimmend die
(am 5. Oktober) 1868 erfolgte Einbürgerung einer Familie Fidel in Riehen (so
L(udwig) Emil Iselin: „Geschichte des Dorfes Riehen", Basel 1923, Seite 295;
,,Familiennamenbuch der Schweiz", Band II. Zürich : 1969. Seite 190; Michael
Raith: „Gemeindekunde Riehen", Riehen 2 1988. Seite 242). Weitere Informationen
finden sich im Faszikel „Bürgerrecht K 3,1 Landbezirk, Einzelne Bürgerrechtssachen
, Männer und Weiber 1867-1880" des Staatsarchivs des Kantons Basel
-Stadt in Basel. Einbürgerungen kamen in diesem Zeitraum zwar vor, waren
aber weit seltener als später. Die Neubürger wanderten in erster Linie aus Südbaden
und in zweiter aus dem Baselbiet ein. Der Fall Fidel bildet ein umfangreiches
Dossier. Erstes Blatt ist ein Schreiben folgenden Inhaltes:

„Hohe Regierung des Kantons Basel Stadt.
Hochgeehrter Herr Bürgermeister!
Hochgeachte Herren

Mein Vater so wie mein Gross vater sei [ig] sprachen oft und
viel zu mir während ich noch in Schul u[nd]. Knabenjahren
war, von der Güte u[nd]. Erträgnissen unseres Nachbarbannes
Riehen, ohne dass ich noch zu unterscheiden wusste, wo
ein solcher Abschnitt zwischen Weil u[nd]. Riehen stattfinden
könnte. Sie sprachen auch oft: sie möchten lieber in Riehen
bürgerlich u[nd]. wohnbar sein als in Weil. Diese Sagen
u[nd]. Wünsche meiner Vorfahren Hessen einen Keim in mir
wachsen, welcher nun mit den Jahren wuchs, dass wirklich
aus demselben der Baum entstehen u[nd]. grünen sollte. Der
We[c]kruf meiner Eltern u[nd]. Gros[s]ältern dazu gab mir
den Trieb[.] dass ich dazumal schon in meinen Knaben
u[nd]. Jünglings Jahren mit Alt u[nd]. Jung mich in der
E[hrengeachteten] Gemeinde Riehen befreundete. Ich wurde
auch Besitzer von Liegenschaften: nemlich von Matten
u(nd). Reben; es fehlen mir aber noch von den guten

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