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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 176
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über den Hegau auch aus dem Thurgau. Bisher konnte ich jedoch keine verwandt-
schaftlichen Beziehungen zwischen diesen beiden German-Familien auffinden,
welche sich in Schönau wieder berühren. Die im KB von Schönau (S. 425) unter
dem 14.(717.)5.1748 vermerkte Taufe eines "Joannes aus Utzenfeld mit den Eltern
Joseph G. und Magdalena Criba (?) und den Paten Jo Franz Carler. Utzenfeld, und
Christine Carlerin von Niederböllen bei Schönau vermag ich bisher mit keiner der
beiden Familien in Beziehung zu bringen.

Mit der hier beschriebenen "Chirurgen"-Familie aus Schönau und Rotzenwil bin
ich nicht verwandt. Die einst unter irrigen Voraussetzungen erarbeiteten Unterlagen
für die Familienforschung sollen jedoch nicht der Vergessenheit anheimfallen
und werden hier einer größeren Leserschaft zur Kenntnis gebracht.22'

Diese Familiengeschichte zeigt immerhin, daß das Handwerk des Chirurgen von
Beginn der Überlieferung im KB zu Beginn des 17. Jahrhunderts bis gegen Ende
des 18. Jahrhunderts über mindestens fünf Generationen hindurch in einer Familie
betrieben wurde. Obwohl in nicht wenigen KB ein Chirurg für die betreffende
Gemeinde erwähnt wird - auch das Vieh dürfte von diesen Handwerkern betreut
w orden sein -. nötiste dieser Beruf wohl zum Umherziehen, nicht nur w ie vorse-
schrieben während der Gesellenzeit. Vielleicht gibt diese Art beruflich bedingter
Reisetätigkeit eine Erklärung für das Leben von Johann Martin German zw ischen
den in der Luftlinie immerhin 110 km entfernten Gemeinden Muolen und Schönau
. Gemessen an den Wanderbewegungen anderer Bevölkerungskreise in jener
Zeit. z.B. der Bettler. Vagabunden und Gauner5'. oder an den auf Kriegszügen
von Soldaten zurückgelegten Strecken erscheint der Wanderweg zwischen dem
Raum St. Gallen und dem Südschw arzwald noch relativ gering.

Der nachgewiesene w iederholte Ortswechsel einer ganzen Familie dürfte für die
damalige Zeit doch wohl bemerkenswert sein. Interessant ist auch, daß an beiden
Orten Nachkommen von Johann Martin German in den KB verzeichnet sind.
Diese führen durch die Heirat von Töchtern jedoch bald andere Familiennamen.
Gleichzeitig zeigt diese rekonstruierte Familiengeschichte, welch verschiedenartige
Quellen unter günstigen Umständen zum Gesamtbild einer Familie zusammengetragen
werden können.

Anmerkungen

1) 2. Aufl. Zürich 1969

2) Das Familiennamenbuch darf in seiner Genauigkeit insbesondere bei Einzeleinträgen in der Zeit vor
1700 nicht überschätzt w erden.

3) Winterthur 1983. 308 S.

4) Zürich 1979 bei der Philosophischen Fakultät II der Universität Zürich; 251 S.

5) Taufen 1636. Ehen 1633. Tote 1638

6) Für sachkundige fachliche Beratung, freundliche Hilfe und Akteneinsicht bin ich neben zahlreichen
Privatleuten folgenden Institutionen sehr dankbar: Staatsarchive St. Gallen und Frauenfeld. Stiftsarchiv
St. Gallen. Stadtarchiv St. Gallen (Vadiana). Medizinhistorisches Institut der Universität
Zürich. Institut für Geschichte der Medizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br..

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