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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 188
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0190
Das ehemalige Städtchen Schuttern. dessen Gründer die Grafen von Geroldseck
waren, wurde im 14. Jh. durch Straßburger Bürger zerstört.

In Meißenheim besuchte man das Grab von Friederike Brion, Goethes Jugendliebe
aus Sesenheim , und das Innere der heiteren protestantischen Barockkirche.

Von dort ging die Fahrt weiter nach Offenburg, das unter Friedrich II. zur
Freien Reichsstadt erhoben wurde und erst seit 1803 zu Baden gehört. Heute ist es
eine Behörden- und Schulstadt mit 52.000 Einwohnern, die auch Industrie und den
großen Burda-Verlag beherbergt.

Der Stadtrundgang begann mit der Heiligenkreuzkirche, einem Barockbau von
1700-1720. Davor steht eine in Stein gehauene Ölberg-Gruppe von 1524.

Offenburg wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 zerstört. Daher sieht man
neben neueren Häusern vor allem mehrere stattliche Barockbauten: das Rathaus
von 1741, das Salzhaus sowie den sogenannten „Königshof', der früher Amtshof
der Landvogtei Ortenau war und jetzt Landratsamt ist. Am malerischen Fischmarkt
vorbei ging es zum „Ritterhaus", heute ein heimat-und kunstgeschichtliches
Museum.

Die badische Revolution von 1848/49 begann mit den Forderungen der Volksversammlung
, die am 12. September 1847 in Offenburg stattfand, z.B. persönliche
Freiheit. Pressefreiheit und gerechte Besteuerung. Im September 1997 fand deshalb
das „Offenburger Freiheitsfest" statt.

In den schönen Gasthäusern der Stadt genossen die Teilnehmer der Studienfahrt
ein gutes Mittagessen.

Danach wurde die Rundreise fortgesetzt mit einer Besichtigung in Rammersweier
: Dr. Richter zeigte die Ausgrabung eines kleinen römischen Bades, das
unter Vespasian (69-79 n. Chr.) gebaut worden ist.

Durch eine schöne Landschaft gelangte man über Zell-Weierbach und Fessen-
bach an der Ottenburg vorbei nach Gengenbach.

Die Stadt besitzt sehr gut erhaltene Fachwerkhäuser und Gebäude aus der Zeit
nach der Zerstörung von 1689, z.B. das klassizistische Rathaus von 1784. Aus
dem 14. Jh. sind noch Stadttore und Teile der Ringmauer mit dem Schwedenturm
erhalten.

Vor allem aber beeindruckt das ehemaliger Benediktinerkloster, das 1807 aufgehoben
wurde. Um 730 von Pirmin gegründet, hatte es seine Blütezeit um 1100, als
es sich der Hirsauer Reform, die von Cluny herkam, anschloß. Aus dieser Zeit
stammt der gewaltige Kirchenbau der Hochromanik. Er war im Barockzeitalter
innen verändert worden, aber um 1900 hat man die 3-schiffige Basilika wieder im
romanischen Stil umgestaltet und ausgemalt. Dieser Eingriff war lange Zeit umstritten
, findet aber bei den Kunsthistorikern heute durchaus wieder Zustimmung.
Die Kirche wirkt auf den Besucher harmonisch und strömt Ruhe aus.

Ettenheim wird von der stattlichen Pfarrkirche St. Bartholomäus überragt, einem
spätbarocken Bau von 1772. Auf einer Freitreppe steigt man zur Kirche
empor. Seit dem 16. Jh. war Ettenheim Sitz des Straßburger Bischofs und Mittelpunkt
der rechtsrheinischen bischöflichen Herrschaft. Von 1791-1803 residierte

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