Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 196
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0198
die Untersuchung nicht auf die Zeit des Vormärz bis zur Revolution 1848 beschränkt,
sondern Entwicklungen und Folgen bis 1880 miteinschließt. Und der Titel „Frei und
gleich...und fremd*' läßt erahnen, daß eine Gruppe von Flüchtlingen nicht gern gesehen
wurde und fremd blieb: es waren die Juden. So wird Leuenbergers Geschichts- und Geschichtenbuch
zu einer hochinteressanten regionalgeschichtlichen Studie, bei der es weniger
um die Motive der Flüchtlinge, als vielmehr um menschliche und politische Verhaltensweisen
und die (Schein-) Argumente der ..Einheimischen" geht. - um die Fragen der Asylpolitik
im Baselbiet. Ganz ..nebenbei" ist die Untersuchung auch eine exemplarische Geschichte
der Rivalität zwischen dem alten Kanton Basel-Stadt und dem jungen Kanton
Basel-Land, der sich im ganzen in Sachen Einbürgerung deutscher Republikaner liberaler
verhalten hat - und bei den fälligen Gebühren nicht schlecht verdiente!

Begegnen wir mit Herwegh. Hecker und Struve bekannten Protagonisten der Revolutionsgeschichte
von 1848, so erweitert Leuenberger die Historie jener Zeit um viele bisher
kaum bekannte Biographien. Das ausführliche Text- und Literaturverzeichnis und das Personenregister
bieten den Leserinnen eine rasche Orientierungshilfe auf dem Weg durch die
Lektüre, die - zugegebenermaßen - nicht immer ganz einfach ist. Der Autor mutet den
Leserinnen eine Fülle von Erzählansätzen und - Perspektiven zu: biographische, lokale,
sozialgeschichtliche, politische, juristische, geistes- und literaturgeschichtliche. In ihrer Gesamtheit
aber ergeben sie ein lebendiges und spannendes Bild jener Epoche in unserer
Region! Nicht unerwähnt soll bleiben, daß die typographische Gestaltung sowie die Bildauswahl
und die Reproduktionen hervorragend gelungen sind.

Martin Jösel

Edgar Wolfrum, Peter Fäßler, Reinhard Grohnert:
Krisenjahre und Aufbruchszeit
Alltag und Politik im französisch besetzten Baden 1945-1949
R. Oldenbourg Verlag, München 1996 ISBN 3-486-56196-0

Dieses Buch ruft die Zeit von 1945-1949 ins Gedächtnis der älteren Generation zurück
und macht die Jüngeren mit ihr bekannt.

Die Notzeit hat heute wieder an Aktualität gewonnen: sind doch die Zeitungen voller
Meldungen über Arbeitslosigkeit, sozialen Abbau. Änderungen im Wirtschaftsleben durch
Fusionen von Industriebetrieben. Fragen der Rentenversicherung usw.

Der Leser merkt bald: in den Jahren 1945-1949 mußten diese Probleme ebenfalls gelöst
werden, jedoch unter v iel schwierigeren Umständen. Der Krieg war zwar überstanden, aber
Lebensmittel fehlten, die Städte waren durch Luftangriffe zerstört. Flüchtlinge kamen ins
Land, und die alte Führungsschicht war teils im Krieg gefallen, teils durch Zugehörigkeit
zur NSDAP belastet.

Dagegen sind wir heute durch Jahrzehnte wirtschaftlichen Wachstums verwöhnt und
müssen uns erst allmählich mit dem Gedanken auseinandersetzen, daß sich die politische
und wirtschaftliche Lage der Welt verändert hat und wir uns anpassen müssen.

Auf diesem Hintergrund ist die Lektüre des Buches ein großer Gewinn. Es wurde angeregt
durch eine Lehrveranstaltung von Professor Heiko Haumann an der Universität Freiburg
i. Br. (1984/85) über ..Südbaden in der Nachkriegszeit". Drei Arbeiten, die aus diesen
Forschungen hervorgingen, werden in der v orliegenden Monographie zusammengefaßt. Die
Autoren zeigen, von welchen Zielen die französische Besatzungspolitik ausging, welche
Reformen sie plante und was davon verwirklicht werden konnte.

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