http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0007
Das Kleine Wiesental -
eine Perle im Südschwarzwald
Ein historischer Abriß
Elmar Vogt
Einleitung
Das Kleine Wiesental mit seinem Wechsel von kleinen Tälern und Bergkuppen
zählt zu den landschaftlich reizvollsten Gebieten des Südschwarzwaldes. Klimatisch
geschützt von den hohen Bergen im Norden, lud die Region schon früh im
Mittelalter zur Besiedlung ein; jedoch ist nicht bekannt, wer die Erschließung des
Kleinen Wiesentales durchgeführt hat.
Die Gemeinden Bürchau. Elbenschwand. Neuenweg. Raich. Sallneck. Tegernau,
Wies, Wieslet, Enkenstein. Langenau und Schillighof (Ortsteil von Weitenau, Gemeinde
Steinen) bilden mit ihren Gemarkungsflächen zusammen das Kleine Wiesental
, wobei sich die ersten acht der aufgeführten Gemeinden im Jahre 1972 zu
einem Gemeindeverwaltungsverband zusammengeschlossen haben. Im Landkreis
Lörrach gibt es somit auf engem Raum die drei Gemeindeverwaltungsverbände
Schönau. Kleines Wiesental und Vorderes Kandertal".
Das Tal hat seinen Namen von der am südlichen Abhang des Belchen entspringenden
"Kleinen Wiese", welche nach 20 Kilometern unterhalb von Schopfheim
bei Maulburg in die "Große Wiese" mündet. Die Kleine Wiese setzt sich aus zwei
Quellbächen, der Beichenwiese und der Köhlgartenwiese, zusammen, die sich bei
Tegernau vereinigen.
Aufgrund der Zahl von elf Gemeinden mit ihren Ortsteilen ist es nur möglich,
auf einige wichtige (orts-) geschichtliche Gegebenheiten einzugehen.
Die Beschreibung der einzelnen Gemeinden erfolgt geographisch von Norden
nach Süden.
Die Begriffe Allmende, Berain. Dinggericht, Dinghof, Feste, hohe und niedere
Gerichtsbarkeit, Hochgericht, Leibgeding, Meierhof, Mittelalter, Niedergericht,
Urbar, Urteilssprecher, Vogt und Vogtei, die sich im Text ständig wiederholen,
werden in einem Glossar im Anhang näher erläutert.
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Die Besiedlung des Kleinen Wiesentales
Die erste Landnahme der Alamannen hatte das Rheintal und die Mündung der
Seitentäler erfaßt. Um das Jahr 1000 setzte eine zweite Landnahme ein. Diese galt
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