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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 18
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Verwaltungsmittelpunkt und Gerichtsstätte für ihren Herrschaftsbereich besaß.
Zu ihrem Besitz gehörten außer in Tegernau Güter in Langensee. Hohenegg.
Raich, Gresgen. Gündenhausen, Maulburg. Steinen. Elbenschwand. Bürchau.
Neuenweg. Wies und Wieslet. In der Nähe von Bürchau gründeten die Herren
von Waldeck zu ihrer Burg bei Tegernau, dessen Kirche und Pfarrei wohl auch
diesem Geschlecht ihre Entstehung verdanken, eine weitere Burg zum Schutz
der im Rodungsland des Kleinen Wiesentales gelegenen Güter91.

Im Jahre 1278 übertrug Adelheid von Rotenberg, geborene Gräfin von Lichtenberg
, mit Zustimmung ihres Mannes. Dietrich von Rotenberg, die zu ihrem
Leibgeding gehörenden Güter und Einkünfte, darunter auch in "Birchowe". an
das Kloster St. Blasien unter der Bedingung, daß der Abt diese Schenkung als
Lehen an die Stifter und den Burggrafen von Rheinfelden. "Hartmann von Baldeck
", übertrage.

St. Blasien unterstellte diese Güter der Verwaltung der Propstei Weitenau.
doch kamen sie durch Kauf wieder an die Herren von Rötteln zurück, welche sie
als Erbe der Rotenberger für sich beanspruchten.

Seit dem Jahre 1316 gehörte Bürchau zur Herrschaft Hachberg-Sausenberg.
und 1503 kam es an den Markgrafen von Baden-Durlach. 1310 war das Fischrecht
von Bürchau als Lehen Walters III. von Rötteln an die Basler Bürger
Johann von Arguel und Schüfter zer Sunnen vergeben.

Bürchau gehörte ursprünglich zur Pfarrei in Tegernau.

1360 wird es bei der Ersterwähnung der Neuenweger Kirche als dessen Kirchspielort
genannt. Noch im Jahre 1691 wurde der kleine Zehnte von Bürchau an
die Pfarrei in Tegernau gegeben. 1777 verweigerte die Gemeinde die Lieferung
der an die Besolduns des Pfarrers schuldigen sechs Klafter Brennholz und führte

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diese erst ab. nachdem die Gemeinderäte und der Gemeinderechner in den Turm
(Gefängnis) zu Lörrach gesperrt wurden und der Gemeinde eine empfindliche
Strafe angedroht worden war. Von der Abgabe des Heuzehnten dagegen war
Bürchau wie die ganze Vogtei Tegernau befreit.

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Bürchau eine von der Landwirtschaft
geprägte Gemeinde. Seither hat aber auch hier die Landwirtschaft erheblich an
Bedeutung verloren.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Bürchau zu einem
beliebten Ferienort und erhielt das Prädikat "Erholungsort" verliehen. Bei der
Teilnahme am Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" erlangte
die Gemeinde 1993 eine Goldmedaille. Deshalb hat Bürchau auch den Zweitnamen
"Golddorf'.

1976 wurde in Bürchau der Freundeskreis Flettner/Niefenthaler gegründet.
Dieser Verein nimmt sich der künstlerischen Hinterlassenschaft des Bildhauers
Philipp Flettner (1904 bis 1974) und des Heimatdichters Ernst Niefenthaler
(1894 bis 1970) an. Ernst Niefenthaler war der erste Träger der Johann Peter
Hebel-Gedenkplakette der Gemeinde Hausen im Wiesental im Jahre i96010'.

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