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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 22
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0024
Die Burg Neu-Waldeck wurde bei Tegernau, am Zusammenfluß von Belchen- und
Köhlgartenwiese, errichtet. Trutwin und Heinrich von Waldeck sollen sie 1149 der
Basler Kirche übertragen haben.

Vermutlich sind beide Burgen beim Basler Erdbeben von 1356 weitgehend zerstört
worden.

Raich scheint eine Ausbausiedlung von Hohenegg zu sein, wie vielleicht auch in
nördlicher Richtung Ried.

Von den wohl edelfreien Herren von Waldeck, die zu den Kolonisatoren des Kleinen
Wiesentals gerechnet werden müssen, ist wenig bekannt. Sie lassen sich auch nur
in etwa drei Generationen nachweisen und sollen als Wappen ein schwarzes Andreaskreuz
auf silbernem Grund geführt haben.

Daß sie teilweise von den Herren von Rotenberg beerbt wurden, läßt auf eine enge
Verwandtschaft schließen. Sie gehörten auch zu der Erbengemeinschaft, welche zu
Beginn des 12. Jahrhunderts ihren Besitz in und bei Schönau dem Kloster St. Blasien
übertrug. Dafür spricht auch, daß dieser kein geschlossenes Gebiet umfaßte, sondern
aus Gütern und Rechten bestand, die zwischen dem Kleinen Wiesental und der Rheinebene
lagen und von denen ein Großteil 1113 an St. Blasien kam.

Im einzelnen kennt man den Schenker von 1113, Walchio, seine Frau Mechthild
und deren Sohn Gerung, die Brüder Trutwin (1122 bis 1152) und Heinrich (1139 bis
1149) sowie die Brüder Werner und Lütfried und des letzteren Sohn Walicho, die
1186 genannt werden, was zugleich die letzte Nennung von Familienangehörigen
darstellt.

Raich und Hohenegg waren wohl von altersher Bestandteil der Herrschaft Tegernau
. Für die anderen Ortsteile traf dies nicht zu. Oberhäuser gehörte vermutlich zu
Weitenau. und Ried hatte seine eigene Herrschaftsgeschichte. Besitzer und Inhaber
der niederen Gerichtsbarkeit über Ried waren die Herren von Waldeck. Walicho von
Waldeck schenkte 1113 seinen Besitz samt den Gerichtsrechten dem Kloster St. Blasien
. Im 13. Jahrhundert hatte St. Blasien die Vogtei dem Ulrich von Gutenburg übertragen
, der sie vor 1262 ohne Genehmigung seiner Lehensherren an Konrad von
Rötteln verkaufte.

Im Februar 1262 traten die Erben des Konrad von Rötteln. die Brüder Walter, Otto
und Liutold von Rötteln, die erworbenen Rechte gegen eine Entschädigung an das
Kloster ab.

Die hohe Gerichtsbarkeit besaßen im 15. Jahrhundert die Inhaber des Dinghofes
Tegernau, die Herren von Rotenberg.

Sollte, wie anzunehmen. Ried ursprünglich Bestandteil dieser Herrschaft gewesen
sein, so ist unklar, warum die Herren von Rötteln seinerzeit die Schenkung an St.
Blasien zugelassen hatten. Denn der Ort war seither immer wieder Streitobjekt zwischen
den Besitzern der Vogtei Tegernau und dem Kloster St. Blasien. Bereits mit den
Herren von Rotenberg hatte es Auseinandersetzungen gegeben, die 1270 mit deren
Verzicht und 1278 endgültig durch Besitzübertragung an St. Blasien beendet wurden.
Mit den Rechtsnachfolgern der Herren von Rötteln, den Markgrafen von Hachberg,
scheint es seit dem 15. Jahrhundert zu Auseinandersetzungen gekommen zu sein.

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