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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 25
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0027
Außer der Waldwirtschaft gab es wenig Verdienstmöglichkeiten. Ein Teil der
Bevölkerung transportierte regelmäßig Holzkohle zu den nahen Eisenhütten, was
ungem gesehen wurde, da die Folgen Wirtshausbesuche und Vernachlässigung der
Güter waren. Um 1715/16 und nochmals um 1770 sind Versuche unternommen
worden, eine Bleigrube auszubeuten. Dieser Versuch blieb so erfolglos wie die
1814/15 nochmals unternommenen Grabungen nach Silber und Blei. Erst die
Baumwollmanufaktur. für die 1778 die Handelsleute Hofer, Dollfus und Comp, aus
Mülhausen privilegiert wurden, brachte vorübergehend eine weitere Verdienstmöglichkeit
. Die Spinnerei und Weberei bestand noch 1786 und ist wohl den Kriegswirren
zum Opfer gefallen. Wies wurde Ende des 19. Jahrhunderts als eine der ärmsten
Gemeinden des Amtsbezirks bezeichnet.

Im Jahre 1779 erfolgte die offizielle Erhebung von Wies zum Pfarrort. Zur Besoldung
des Pfarrers, welche die Geistliche Verwaltung Rötteln zu entrichten hatte,
gehörten neben Getreide. Wein und freier Wohnung Anteile am Kleinzehnten und
die Nutzung eines Gartens.

Die im Jahre 1775 nach Plänen des Landesbaumeisters Meerwein errichtete Kirche
konnte zwei Jahre später eingeweiht werden; als ihr Schmuckstück gilt die
Georg-Markus-Stein-Orgel aus Gersbach.

Von den im Jahre 1812 zur Napoleonischen Armee eingezogenen 26 Soldaten aus
Wies kehrte keiner mehr aus Rußland zurück. 1893 vernichtete ein Großfeuer im
Oberdorf sieben strohgedeckte Wohnhäuser, wodurch elf Familien obdachlos wurden
.

Sallneck oder "Salnegge"?

Oberhalb der Köhlgartenwiese liegt das Dorf Sallneck mit seinem Ortsteil Ebi-
gen.

Diese zwei Orte lassen sich erst sehr spät nachweisen und sind wohl als hochmittelalterliche
Rodungssiedlungen angelegt worden. Durch die Gunst der Herzöge von
Zähringen, zu deren Gefolgsleuten sie gehörten, waren die Freiherren von Wart.
deren Stammburg sich an der Töß bei Winterthur im Thurgau erhob, in den Besitz
der Weitenauer Kirche und des dazugehörigen Herrschaftsgebietes gekommen.

Im Jahre 1100 übergaben Arnold, Heinrich und Erkinbold von Wart diesen Besitz
dem Kloster St. Blasien und verzichteten gleichzeitig auf jeden Anspruch und jedes
Einkommen aus dem Eigentum, welches ihnen an der Kirche zu Weitenau und
deren Besitz zustand.

Abt Uto von St. Blasien (1086 bis 1108) gründete mit dem Willen der Stifter ein
Kloster in Weitenau, dessen erster Propst Erkinbold von Wart war. Das Geschlecht
der Freiherren von Wart starb im Jahre 1364 aus.

In einem 1344 zusammengestellten Berain des Klosters Weitenau erscheint der
Ort unter dem Namen "Salnegge", Weitenau hatte hier acht Lehensgüter. Sallneck
war ebenso auch zehntabgabepflichtig an das Kloster, und zwar mit dem Großen
und Kleinen Zehnten sowie dem Martinszehnten.

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