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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 29
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0031
Die Freiherren von Roggenbach waren 1423 in den Genuß des markgräflichen
Lehens in der Vogtei Tegernau gekommen, das zuvor Friedrich Krebs innegehabt
hatte. Die Herren von Tegernau, die sich von 1228 bis 1465 nachweisen lassen,
scheinen dem niederen Adel angehört zu haben. Ihre Angehörigen finden sich
zunächst unter den Gefolgsleuten der Habsburger. Der letzte männliche Vertreter
des Geschlechtes. Georg von Tegernau, erscheint zwischen 1416 und 1450 als
oberster Vogt der Markgrafen, ein Vorgänger der Landvögte von Rötteln. 1564
umfaßte die Vogtei. die damals dem Schopflieimer Viertel zugeteilt wurde, die
Orte Langenau. Endenburg. Enkenstein. Kirchhausen. Wies. "Um den Berg".
Schwand. Fischenberg. Bürchau. Elbenschwand. Holl. Langensee, Kühlenbronn.
Niedertegernau. Gresgen und Ebigen. Von diesen Orten scheinen Endenburg und
Kirchhausen der Vogtei später zugeteilt worden zu sein, denn 1514/15 wird ihre
Steuer gesondert aufgeführt. Seither verkleinerte sich das Einzugsgebiet. Langenau
und Enkenstein gehörten seit 1606 nicht mehr zur Vogtei. Das Tegernauer
Gericht, unter Vorsitz des dortigen Vogtes gehalten, war für das große Gebiet
zwischen Beleben und Blauen sowie nach Süden bis zum Einzugsbereich von
Schopfheim zuständig und wurde mit Leuten aus den zugehörigen Orten besetzt.
Das Gericht tagte im Dorf Tegernau "by der Flu, da ein Vogt <...> von alterhar
gewonlichen ze gerichte sizet."

Der Gerichtsort ist heute nicht mehr genau feststellbar. Dieser muß jedoch im
Dinghofbereich oder in dessen unmittelbarer Nähe gesucht werden, wobei der
Dinghof an der Kreuzung der Straßen Schopflieim-Neuenweg und der zur Kirche
führenden alten Straße Gresgen-Wies gelegen haben dürfte. Die 1113 durch ihren
Priester Kuno erstmals urkundlich bezeugte Pfarrkirche Tegernau gilt als Mutterkirche
der Gemeinden des Kleinen Wiesentals. Zu deren Zuständigkeitsbereich
zählten bis 1164 Schönau und Todtnau, bis 1686 Neuenweg mit Bürchau, bis
1779 Wies mit seinen Nebenorten. Um 1508 kam vorübergehend Endenburg hinzu
. Tegernau gehörte bis zur Reformation zum Dekanat Wiesental und wurde
dann dem Dekanat Sausenberg mit Sitz in Schopfheim/Auggen zugeteilt.

Seit 1595 ist in Tegernau die Schule nachgewiesen, hier wurden zunächst auch
die Kinder der Vogteiorte unterrichtet. Vielseitige und enge Beziehungen bestehen
auch heute noch mit dem Nachbardorf Gresgen.

Aus der Geschichte von Wieslet

Am Schnittpunkt zweier unterschiedlicher Naturräume gelegen, ist das Dorf
Wieslet mit seinen Ortsteilen Eichholz und Henschenberg von der Anlage her ein
Haufendorf, das sich nahezu halbkreisförmig um die Kirche beiderseits der Kleinen
Wiese aufspannt. Weithin bäuerlich geprägt, macht sich in den letzten Jahren
eine zunehmende Neubautätigkeit bemerkbar. Auf der Gemarkung, die sich über
ein fruchtbares, von der Kleinen Wiese durchflossenes Tal erstreckt, liegen neben
dem namengebenden Ort. einer hochmittelalterlichen Rodungssiedlung, die Höfe
und Weiler Eichholz und Henschenberg.

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