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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 54
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0056
Doch schon die günstige industrielle Wirtschaftsentwicklung im vorderen und
mittleren Wiesental ab Mitte des letzten Jahrhunderts brachte auch dem Gastgewerbe
des Kleinen Wiesentales eine enorme Verbesserung. Mit der einsetzenden
Wanderbewegung in breiten Bevölkerungsschichten, begünstigt durch das Entstehen
vieler noch heutiger Traditionsvereine und Organisationen, zogen vom Frühling
bis in den Herbst ganze Scharen von wanderlustigen und naturverbundenen
Bürgern aus allen Richtungen an sonnigen Wochenenden durch die Täler und
besonders auf die Höhen des Kleinen Wiesentales. Sie ließen durch diesen aufkommenden
Fremdenverkehr manch schöne und beträchtliche Zeche liegen.

Die positive Entwicklung wurde jäh durch den 1. Weltkrieg, aber noch mehr
durch die katastrophalen Nachkriegsjahre unterbrochen und empfindlich gestört.
Eine leichte Gesamtverbesserung erbrachte der Zeitraum von 1925 bis 1930. welcher
aber schon wieder durch die sich abzeichnende Weltwirtschaftskrise, die
besonders weniger Übernachtungsgäste und rückläufigen Getränkeumsatz brachte,
unterbrochen wurde. Leichte Verbesserungen ergaben nochmals die Jahre 1937 -
39, wobei die Wirte in Wies und Umgebung durch die Einrichtung eines Reichsarbeitsdienstlagers
bei Wies besonders begünstigt waren. Der 2. Weltkrieg, der fast
alle jüngeren Männer zu den Waffen rief, entvölkerte zusehends die Gaststuben.
Viele Wirts- und Gasthäuser blieben deshalb schon in den Kriegsjahren bis zur
Währungsreform 1948 geschlossen oder mußten sich durch Versorgungsengpässe,
aber auch wegen Geldmangels der Gäste, erheblich einschränken.

Das Wirtschaftswunder der 50er Jahre, aber vor allem der 60er Jahre brachte die
alten Stammgäste und neue Besucher aus dem Umland wieder in die Gasthäuser
des Kleinen Wiesentales. Durch den immer stärker einsetzenden Individualverkehr
und durch erhebliche Zunahme des Fremdenverkehrs traten neben den Traditionshäusern
neue Gasthäuser und Hotels sowie Pensionen und Ferienwohnungen
in den Wettbewerb.

Gegenstand der nun folgenden Einzelbeschreibungen sind die Wirts- und Gasthäuser
einschließlich der einstigen Gemeindewirtschaften, welche ihren Ursprung vor
dem Jahre 1935 haben, auch wenn sie zum Teil längst eingegangen oder verschwunden
sind. Die Wirts- und Gasthäuser unserer Heimat waren und sind heute ein Teil
unserer Kultur- und Sozialgeschichte. Bis noch vor 40 Jahren spielte sich fast das
gesamte dörfliche Gesellschaftsleben vorwiegend in den Gaststuben und Sälen ab.

Bevor nun der Reigen beginnt, dürfen für die nach 1935 gegründeten und nicht
erwähnten Gasthäuser dennoch zwei und ihre Wirte stellvertretend genannt wer-
den. die sich durch ihr Engagement und ihre gute Führung einen weitbekannten
und zum Teil hervorragenden Ruf in der Gastronomielandschaft des Kleinen Wiesentales
erworben haben.

Es sind der sich seit 1949 im Besitz der Familie Brunner in Sallneck befindliche
Gasthof "Zum Hirschen" sowie das ebenfalls schon jahrzehntelang betriebene
Berggasthof-Hotel "Sonnhalde" der Familien Roser und Schneider in Bürchau.

Den vielen ehemaligen und längst verstorbenen Wirten und Gastgebern einschließlich
ihrer Familienangehörigen und dem treuen Personal darf diese historische
Abhandlung gewidmet werden.

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