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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 114
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H. Viardot bedankte sich im Namen von KUK bei R. Geiger und bei H.-D.
Müller. Er bestätigte, daß Friedrich Ludwig in keinem Kunstbuch nachzulesen sei.
Auch in „Kunst und Künstler in Baden" von Professor Dr. Hans H. Hofstätter
seien weder ein Ernst Schleith noch ein Friedrich Ludwig erwähnt. Um so mehr
erscheine dieses plötzliche Auftauchen von einhundert farbenfrohen Ludwig-Bildern
in dieser Wiesleter Gemeindehalle wie ein Traum oder wie ein Märchen, „Es
war einmal so beginnen eigentlich Märchen. Und, sei es nun wieder Zufall
oder Fügung, Christel Ludwig, später Christel Jacobi, die zweite Frau von Friedrich
Ludwig, war eine ganz bekannte Märchenerzählerin. In dem Märchenbuch
„DIE QUELLFRAU - MÄRCHEN AUS DER TIEFE DER SEELE" schrieb Christel
Jacobi folgendes Vorwort: „Märchen kann man nicht erfinden, erfundene
Märchen sind keine Märchen. Echte Märchen kommen nicht aus der Welt des
Gedankens und des Erinnerns, sie steigen aus der Tiefe der Seele auf. Sie sind den
Träumen verwandt. Unserer Seele wohnt eine geheimnisvolle Gabe inne. sich in
Bildern und bildhaften Geschehnissen zu offenbaren. Die Quelle solcher Märchenträume
ist tief und rätselhaft, man kann sie mit dem Verstand nicht ergründen,
man muß sich von ihnen ins Schauen führen lassen. Schauend muß die Seele in
ihnen sich wiederfinden". Und in ihrem Märchenbuch „DAS GOLDKORN", das
aus dem Verlag S. Marien kommt, hat sie ein Märchen über Friedrich Ludwig
geschrieben. Es ist das erste von über zwanzig Märchen in diesem Buch und nennt
sich „Das Goldkorn", wie der Titel dieses Märchenbuches. „Am Rande des Waldes
lebte einmal ein Maler mit seiner Frau. Das Haus hing voller Bilder, aber im
Schrank wollte das Brot nicht reichen. Als beide wieder einmal hungrig vom
Tisch aufstanden, sagte der Maler .Ich will in die Stadt ziehen, um meine Bilder
zu verkaufen, warte bis ich wiederkomme, dann soll es uns Wohlergehen'. Als die
Frau das hörte, wurde ihr bange um das Herz, aber sie wußte es nicht zu sagen und
ließ den Mann ziehen. In der Stadt angekommen, schrieb der Maler an ein Haus,
in dessen Dachkammer er einzog: Schöne Bilder zu verkaufen! Doch niemand
nahm sich Zeit, die vielen Treppen zu ihm hinaufzusteigen. Da stellte er sich mit
seinen Bildern auf die Straße und rief den Vorübergehenden ein um das andere
Mal zu: SCHÖNE BILDER ZU VERKAUFEN! SCHÖNE BILDER, SCHAUT!
Aber niemand blieb stehen. Und als der Maler am Abend seine Bilder wieder
hinauf in die Dachkammer schleppen mußte, verwünschte er sie und schrie ,Der
Teufel soll sie holen, wenn er mir Gold dafür gibt!' Und so nimmt das Märchen
seinen üblichen Lauf und endet: „Endlich fand die Frau aus dem Wald heraus und
war wieder zu Hause. Ihr Mann aber hatte seine aufrechte Gestalt wieder zurückgewonnen
. Von nun an malte er neue Bilder, vor denen die Menschen stehen
blieben und glücklich waren, wenn sie eins davon mitnehmen durften".

Nach diesem „Ludwig-Märchen" las H. Viardot den kunstkritischen Artikel:
„DER MALER FRIEDRICH LUDWIG - Ein vergessener Einzelgänger" von
Reinhard Müller-Mehlis aus der „Weltkunst" vom l. August 1985 vollständig vor.
R. Müller-Mehlis gilt als ein bedeutender Kunstkritiker und als „der Kenner der
süddeutschen Malerei". Dieser Artikel gibt erstmals einen umfassenden und au-

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