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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 123
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0125
„Am 26. April 1997 wurde diese FRIEDRICH LUDWIG-GEDÄCHTNISSTUBE
hier im Gasthaus .Sonne' in Wieslet durch die freiwillige Initiative Kunst und
Kultur Kleines Wiesental (KUK) und durch die Wirtsleute Gisela und Heinz Hügin
eröffnet. Zur Eröffnung sprachen Herr Dr. Hans Viardot von KUK, Herr Bürgermeister
Rudolf Geiger von Wieslet, Herr Peter-Hendrik Paul vom , Freundeskreis
Philipp Flettner und Ernst Niefenthaler e.V.', Herr Bürgermeister Herbert Baier
von Bürchau und Herr Professor Sigurd Marien aus Traben-Trarbach. Im Rahmen
dieser feierlichen Stubeneröffriung w urde die seit 22. Januar 1972 hier bestehende
und zuletzt fast in Vergessenheit geratene ERNST NIEFENTHALER-STUBE
einvernehmlich nach Bürchau zurückgegeben.

Diese Friedrich Ludwig-Stube soll uns und spätere Generationen an den , Ludwig
-Fritz' bzw. den ,Ludwig-Moler vo Wieslet' erinnern. Friedrich Ludwig wurde
am 25. Oktober 1895 als neuntes von siebzehn Kindern in Wieslet geboren und ist
am 22. Januar 1970 in Gabersee bei München verstorben. Zuletzt wohnte und
malte er in Schönau bei Berchtesgaden. In seiner Heimat tauchte er meist überraschend
und immer nur für kurze Zeit auf. Er war meist ,abgebrannt' und malte
,fiir Kost und Logis' Porträts in Röteltechnik und Landschaftsbilder unserer Heimat
in Aquarell- und Öltechnik. Ansonsten war er in seiner Heimat, wie auch
schon Ernst Schleith, ,uf de Unwerti g'si'. Und ,d'Farbe sin ihm halt in de Chopf
g'stiege'. Aber gerade diese seine intensiven und unvergesslichen Farbträume
haben Friedrich Ludwig zu einem .Koloristen von hohen Graden' gemacht. Friedrich
Ludwig wurde, wie auch der andere Wiesleter Maler, Ernst Schleith, schon zu
Lebzeiten und auch später immer wieder verkannt und immer wieder vergessen.
Möge diese Gedächtnisstube mithelfen, dem Friedrich Ludwig aus Wieslet endlich
die verdiente Anerkennung zu bringen.

Liebe Ludwigfreunde.' Geniessen Sie die unglaubliche Farbenfreude dieser,
wenn auch nur fotografierten Ludwigbilder in dieser Gedächtnisstube. Und denken
Sie daran, daß Sie derzeit sonst nirgendwo als in der ,Sonne' in Wieslet 25
Ludwig-Bilder betrachten können. KUK bedankt sich für Ihr Interesse."

Nach Entfernung des bunten Packpapiers erstrahlten die 25 Ludwig-Bilder in
dieser Ludwigstube erstmals in unwahrscheinlich leuchtenden Farben. Und alle
waren der einvernehmlichen Meinung: ..Friedrich Ludwig gehört nach Wieslet.
Ernst Niefenthaler nach Bürchau."

Die Initiative KUK hatte zu dieser Stubeneinweihung auch ältere Wiesleter
Bürger eingeladen, die den „Ludwig-Fritz" noch persönlich kannten. Anna und
Georg Barth. Martha und Max Biechele. Walter Holdermann. Emma Schöne.
Anna Streich und Karl Tscheulin erinnerten sich, daß der ..Ludwig-Fritz" wohl
..guet schaffe het chönne". aber letztlich ..nüt rächts g*schafft het". „Er isch immer
furtg"hockt". Mit „mal war er da. dann war er plötzlich wieder weg", wurde sein
unstetes Wesen charakterisiert. Bei diesem hochinteressanten Gespräch zwischen
diesen älteren Wiesleter Mitbürgern kam zutage, daß der von Reinhard Müller-
Mehlis beschriebene ..Bauernhof* das Elternhaus von Georg Barth war. Auf dem
Speicher dieses Hofes fanden sich Rembrandts ..3 Bäume", die Friedrich Ludwig

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