Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 149
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und das werden ihm alle jene danken, die sich einen Sinn für die im Volksdenken
und in der Sprache einer Landschaft immer noch und immer wieder wirkenden
Eigenkräfte bewahrt haben." Im Jahre 1964 wurde Ernst Niefenthaler zum Ehrenbürger
der Gemeinde Bürchau ernannt. 1965 erschienen die Prologe zu den Hebelabenden
in Hausen, herausgegeben vom "Heimatbund Kleines Wiesental" und mit
einem Vorwort versehen von Bürgermeister Ernst Hug. Hausen. Er schreibt: "Bei
jedem Hebelabend spricht Ernst Niefenthaler immer wieder die Seele des Menschen
an und bringt damit seine Liebe und Verbundenheit zu Hebel, zur alemannischen
Heimat und zum alemannischen Volk so zum Ausdruck, wie es kaum noch
zu übertreffen ist".

1967 erscheint sein zweiter Gedichtband " Hinterem Pflug" im Moritz Schauenburg
Verlag, und 1969 wird er Ehrenmitglied des Schwarzwaldvereins. 1970 durfte
er noch seine "Goldene Hochzeit" mit Marie Asal aus Raich feiern, am
17. August des gleichen Jahres verstarb er in Bürchau und wurde auf eigenen
Wunsch vor seinem Haus beigesetzt.

Ne Buuredichter war i. han i ghört,

so würd me mengmol öbis wider Wille;

doch het dä Titel mi no wenig gstört.

ne Bürli bin i. Dichter ganz im Stille.

Mi Buurehand dr steinig Bode schafft.

mi Dichterroß het numme churzi Fägge.

zuem Flug in d'Witi fehlt's em an dr Chraft.

es blibt in sine Heimetgründe stäcke.

Zuem große Studium het's mir nit glängt.

mi Geist, er het si nit so chönne dehne;

doch nümm i dankbar, was mir's Schicksal schenkt.

's isch öbis Schönis au ums ugstillt Sehne.

Es weckt un nährt un modlet d'Fantasie

un füehrt mi Geist in unbekannti Räume.

un was in Wirklichkeit i niemols sieh.

zeigt's mir in lebensnoche. wache Träume.

Ne dunkli Füegig het es mir versah.

vergüd'risch z'schöpfe. wie i's gern hätt welle.

wo Chunst un Wisseschaft isch zämmetrait:

drum loß i vo dr Heimet mir verzelle.

I weiß, dort isch mi gottbestimmte Platz:

aß Buur will i uf ihri Stimme loose

un ihri Lehre sammle, wie ne Schatz.

es pulst im Chleine 's Lebe, wie im Große.

Mi Schuelsaal isch die liebi Heimetfluur.

dort will i mi no spot uf d'Schuelbank setze,

mi Lehrer isch die göttliche Natur

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