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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 171
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VI. Generation

Man schrieb das Jahr 1816. Zwei Jahre und etliche Wochen waren Großvater
Müller und Mutter Salomea schon tot. der Vater lebte im 3. Eheglück, und die
mütterliche Erbteilung war überfällig. Da versammelten sich die Familie und der
Pfleger der Kinder in Endenburg und gaben ihrem ältesten Bruder den Hofteil, der
der Mutter gehört hatte und mit 359 Gulden 30 2/3 Kreuzer belastet war. so daß
der neue Besitzer noch 131 Gulden 45 2/3 Kreuzer auf Martini 1816. 1817. 1818
und 1819 an die Geschwister zu zahlen hatte. Vom Vater bekam er noch für 150
Gulden die Riedmatte, was samt und sonders verrechnet wurde.

Johann Jacob Funk hatte frohen Mut. daß er dies alles bewältigen könne. Er war
Hufschmied wie sein Großvater, von welchem er Berufssinn und-können übermittelt
bekam und der ihn bis in das 21. Lebensjahr begleitete.

Er heiratete auch ein paar Monate später, genau gesagt am 21.1.1817. die etwas
ältere Anna Catarina Brombacher von Marzeil. die einen kleinen "Wurf mit auf
den Hof brachte, der dazu reichte, den 3 Brüdern und der kleinen Schwester die
knapp 32 Gulden mütterliches Erbe auszuzahlen.

Kaum waren die Verbindlichkeiten erledigt, da meldete sich 1820 Christian
Funk aus Dossenbach und verlangte sein Geld. Das Amt Endenburg beschloß,
"soviel von Funk zu verkaufen und nach Dossenbach zu überweisen, bis die
Schuld erledigt sei". So wurde die Riedmatte veräußert, die der Urgroßvater in
jungen Jahren dem Bergfeld entrissen hatte, sein Anteil Scheuer an Karl Friedrich
Schneiders Haus. "Soll aber der Käufer diese Scheune abbrechen, so muß sich
dies der Verkäufer gefallen lassen."

Wir wissen nichts über die Schuldhöhe, die Johann Jacob Funk nach Dossenbach
überweisen sollte. Dafür wissen wir genau, daß Christian Funk ein Stiefbruder
seines Vaters war und daß die Riedmatte und die Scheune etwa 300 - 350
Gulden Wert besaßen. Vermutlich war Karl Friedrich Schneider der Käufer dieser
Scheune, die er solange stehen lassen konnte wie er wollte. Das hat er auch getan.

Die Kinder von Hans Funk und Salomea Müller verließen alle den Hof.

Friedrich verheiratete sich in die Holl.

Johannes w anderte nach Moskau aus und kehrte nie wieder zurück.

Gottlieb war Nagelschmied und verehelichte sich in das benachbarte
Ebigen. Er besaß eine zahlreiche Nachkommenschaft.

Die einzige Tochter blieb ledig, war aber "auswärts in Diensten" und starb
bereits mit 47 Jahren.

Johann Jakob, der Älteste, blieb Herr in der Schmiede. Er war zäh und unverdrossen
, und wenn es in seinem Beruf nichts zu beschlagen gab. ging er auf
Taglohn. In der Vogtei rund um Tegernau wurden jetzt 36 - 40 Kreuzer täglich
bezahlt. Er hatte zum Glück nur ein Kind, mußte hingegen den Vater und seine

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