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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 191
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0193
Zum Tode von Gerhard Jung

Elmar Vogt

Der alemannische Sprachraum, vor allem das Wiesental und die Region am
Oberrhein, hat einen ihrer profiliertesten und engagiertesten Schriftsteller. Theaterregisseure
und Mitstreiter für Frieden. Versöhnung. Naturschutz. Kultur- und
Denkmalpflege verloren.

Gerhard Jung verstarb am 25. April 1998 im Alter von 71 Jahren. Am 10.
August 1926 erblickte er in der "Schwanenstadt" Zell im Wiesental das Licht der
Welt.

1943 hat ihn der Krieg noch als 17-jährigen erfaßt, zuerst als Luftwaffenhelfer,
dann als Soldat. Schwer verwundet kam er erst im Januar 1946 aus französischer
Kriegsgefangenschaft zurück.

Als Oberamtmann bei der Post war Gerhard Jung für die Ausbildung des mittleren
und gehobenen Dienstes verantwortlich.

Daß sein Herz nicht nur für die Post geschlagen hat. wird mit dem Vierzeiler
deutlich, den Gerhard June im Jahre 1974 zur Einweihuns des neuen Verwal-

C CT

tungsgebäudes der Deutschen Bundespost in Lörrach geschrieben hat:

"Frohis verchünde
not überwinde
mensche verbinde
des will dpost".

Diese Worte treffen in vollem Umfang ebenso auf den Verstorbenen zu. Sein
Anliegen war es. den Mitmenschen und Landsleuten Hoffnung zu geben, neue
Freundschaften zu knüpfen und daraus dauerhafte Verbindungen herzustellen.
Stark von den Kriegsjahren geprägt, zählten Frieden und Versöhnung zu den
Schwerpunkten seiner Texte.

"Den Menschen eine Heimat schaffen", dieses Vorhaben stand bei Gerhard Jung
stets im Vordergrund. Der Heimatpflege, der er sich besonders verschrieben hat.
war für ihn jedoch kein nostalgisches Erhalten von Vergangenheit, sondern immer
eine in die Zukunft gerichtete Aufgabe, die es galt, mit Phantasie und Mut auszufüllen
. Dieses Anliegen wurde vor allem durch seine verantwortungsvolle Aufgabe
als Hauptschriftleiter beim Schwarzwaldverein mit der gleichnamigen Publikation
deutlich geprägt. Gerhard Jung ging es nicht nur um das bloße Umfeld Natur,
sondern um den Menschen in der Landschaft, um Gestaltung der Landschaft in
Achtung vor Mensch und Natur.

Der Höhepunkt seines Schaffens kam zu Beginn der 70er Jahre mit der Verleihung
der Johann Peter Hebel-Gedenkplakette durch die Gemeinde Hausen im
Wiesental und des Johann Peter Hebel-Literaturpreises des Landes Baden-Württemberg
.

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