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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 114
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0116
Gustave Fecht

Geburtstagsständchen anläßlich des 230. Geburtstags am 22. August 1998
vor der Gedenktafel an der Mauer der Kirche in Weil a. Rh.

Kurzansprache von Dr. Beat Trachsler. Mitglied der Basler Hebelstiftung

Der Anlaß, meine sehr verehrten Damen und Herren, für dieses Geburtstagsständchen
zu Ehren von Gustave Fecht. der Freundin des Dichters Johann Peter
Hebel, ist ein doppelter: Zum einen sind seit der Geburt der Geehrten 230 Jahre
vergangen, zum andern dürfen wir das Erscheinen eines Buches über die Jungfer
Gustave' feiern, das von einem mit Weil eng verbundenen Mann stammt, vom
Seniorchef des in Binzen ansässigen „Druck- und Verlagshauses resin1", von
Friedrich Resin. Der Autor wird Ihnen etwas später über Idee und Entstehung
seines den Hebelfreunden willkommenen Werks berichten. Meine Aufgabe ist es,
in ein paar Worten die Persönlichkeit von Gustave Fecht zu würdigen. Dies wird
allerdings nicht möglich sein, ohne auch auf ihren Brieffreund Johann Peter Hebel
zu sprechen zu kommen. Denn der 35 Jahre, von 1791 bis zu Hebels Todesjahr
1826 dauernde Briefwechsel, ist die Quelle meiner Ausführungen. Bedauerlicherweise
ist ja kein einziger Brief der Adressatin auf uns gekommen. Etwas über
hundert Briefe, von denen Wilhelm Zentner 1921 noch nicht sämtliche kannte,
sind von Hebels Hand erhalten, das heißt, etwa zwei bis drei Briefe sind pro Jahr
von Karlsruhe her im .Oberland" angekommen. Rechnet man ungefähr ebensovie-
le Schreiben dazu, die Gustave Fecht an Hebel gerichtet hat. so ergäbe dies einen
Briefkontakt in einem Rhythmus von ungefähr zwei Monaten.

Die Fakten zur Herkunft von Gustave Fecht sind bekannt: Gustave Fecht. mit
vollem Taufnamen Gustave Wilhelmine Fecht. ist in Eimeidingen geboren als
Sproß der badischen Pfarrer-Dynastie Fecht. Nicht weniger als 15 Pfarrer sind aus
diesem Geschlecht im .Badischen Pfarrerbuch' verzeichnet. Gustave war erst elf
Jahre alt, als ihr Vater. Pfarrer Martin Fecht, 45-jährig (1779) starb. Von den
ursprünglich zehn Kindern überlebten nur vier: die 1762 in Weiler bei Pforzheim
geborene sechs Jahre ältere Schwester von Gustave, Caroline Auguste, und die
zwei jüngeren Brüder. Eberhard Friedrich (1774) sowie Carl Wilhelm (1777), die
beide in Eimeidingen zur Welt kamen.

Im Jahre 1787. acht Jahre nach dem Tod ihres Gatten, übersiedelte die Pfarrwitwe
Fecht - anläßlich der Heirat ihrer älteren Tochter Caroline Auguste mit Pfarrer
Tobias Günttert - zusammen mit ihren Kindern von Eimeidingen ins Kapitelhaus
nach Lörrach. Günttert, der seit 1776 am Lörracher Pädagogium als Präzeptorats-
vikar wirkte, hatte 1777 Johann Peter Hebel flüchtig kennengelernt. Im Günttert-
schen Haushalt - zwischen den beiden Männern hatte sich in der Zwischenzeit
eine tiefe Freundschaft entwickelt - lernte Tischgenosse Hebel die damals 20-
jährige Gustave Fecht kennen.

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