Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 144
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0146
Emil Johannes Preusch

Ein vergessener Markgräfler Dichter
Rüdiger Hoffmann

Fast jeder Markgräfler kennt den Namen der Dichterin Ida Preusch-Müller und
ihre alemannischen Gedichte aus „Alles Heimet isch dy Lied" oder ihre Geschichten
in Hochdeutsch aus dem Band „Das Geheimnis der Tante Perkula." Aber
kaum einer erinnert sich an Emil Johannes Preusch. ihren Ehemann, der „Hans"
gerufen wurde. Auch er ist Verfasser alemannischer und hochdeutscher Gedichte
und von Geschichten in Mundart und Schriftsprache. Hier eine erste Kostprobe:

My Markgreßer Land

Wie-n-e Mueder ihr Chind gern het und sorglich in Arm nimmt,

Lait sich der Rhy um my Haimet, 's Markgreßer Land.

Zwüsche Wasser und Wald liege die bluemige Matte,

Und ufde Acher stoht Weize, goldig un mannshoch.

Selig das Land, wenn der Drübel chocht in der Sunne,

Himmel un Erde sichßnde-n-im chöstliche Wy.

Suuferi Dörfer git's do im Bluest unterm haitere Himmel,

Chlaini Städtli. versteckt zwüsche de Bärge-n-am Wald.

Mansche vo nordischer Gstalt stöhn unter südliche Stärne,

Scfnvätze-n-e dütscher Dütsch as numme näume-n- im Riich;

Ihr verstöhnd's friili nit, doch mir klingt's liebli wie Muusik

Chreflig unfin in aim, e chöstlichi Sprooch.

Gang vo Basel zuem Belebe und witer vom Blaue zuem Chlotz,

Heblet's di überall a un waiht e burtische Wind.

O du mi Land, so schön wie kais meh ufAerde,

Lächlisch südwärts in d'Schwyz, no Weste ins haiter Burgund,

Bisch du doch all dütsch gsi, zue alle Zyte du sälber:

Eckstai im Riich und Festig vom dütscheste Wäsel

Loß di drum grüeße! Mueder, es grüeßt di Dy Chind!

Dieses Gedicht hat Karl Seith 1941 im 2. Markgräfler Jahrbuch veröffentlicht.
Dem heutigen Leser mag der nationale Unterton befremdlich erscheinen. Nun:
man bedenke den Zeitpunkt! Damals war das Elsaß „ins Reich heimgekehrt" - so
der offizielle Sprachgebrauch. Viele Deutsche bejahten diesen Vorgang; so auch
E. J. Preusch. wie sich aus seiner Lebensgeschichte ablesen läßt.

144


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0146