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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 2.1999
Seite: 6
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0008
einen Bergrücken mit drei Burgen. Die untere Burg (Birseck) behielt der Bischof
zunächst selbst, die obere jedoch übergab er (1239) Rudolf Rieh zu Lehen. Dieser
nannte sie Richenstein, und von nun an hieß die Familie Reich von Reichenstein.

Das 13. Jh. brachte, wie in den meisten Bischofsstädten so auch in Basel, zunehmend
Auseinandersetzungen zwischen dem Bischof als Stadtherrn und der aufstrebenden
, mehr und mehr Rechte verlangenden Bürgerschaft. Bischof Luthold
sah sich zu Zugeständnissen gegenüber der Bürgerschaft veranlaßt. Eines dieser
Zugeständnisse war die Einsetzung eines Bürgermeisters. Auf diesen Posten berief
er einen Mann seines Vertrauens: Heinrich Reich von Reichenstein, der Bruder
dessen, den er 1239 mit Reichenstein belehnt hatte. Später. 1262. wurde dieser
Rudolf Reich von Reichenstein ebenfalls Bürgermeister von Basel. Eine für die
Zukunft der Familie wichtige Entscheidung brachte zweifellos das Jahr 1267. in
welchem der Basler Bischof dem genannten Rudolf Reich von Reichenstein sein
Lehen bestätigte, das Lehensrecht auf den Sohn Hugo ausdehnte und das Lehen
als Erblehen erklärte, mit der Bestimmung, daß bei dessen Zurückziehung der
Familie Reich von Reichenstein der ursprüngliche Kaufpreis von 80 Mark Silber
entschädigt werden muß.

Einen besonderen Höhepunkt in der Entwicklung dieses Geschlechts wurde
zweifellos mit dem Jahr 1286 erreicht, als Peter Reich von Reichenstein (in der 4.
Generation seit dem erstbekannten Rudolf) zum Bischof von Basel geweiht wurde
; er bekleidete während 10 Jahren, von 1286 bis 1296. die Bischofswürde. Nach
seinem Tod 1296 wurde er im Basler Münster beigesetzt. Bald danach wurde sein
Bruder Matthias Reich von Reichenstein (gestorben 1311) Bürgermeister von Basel
. Und nochmals kurze Zeit später bekleidete ein Neffe des Bischofs Peter Reich
von Reichenstein, ebenfalls mit dem Namen Peter Reich von Reichenstein, dieses
Amt (1336/1337). Er wurde, da in der gleichen Generation sonst keine Erben da
waren, als erbberechtigt erklärt.

Das 13. und 14. Jh. kann als besondere Blütezeit der Familie Reich von Reichenstein
angesehen werden, in welcher Zeit diese, insbesondere durch Bekleidung
wichtiger öffentlicher Ämter, großes Ansehen hatte. -1350 erfahren wir. daß
die Kirche von Inzlingen dem Kloster St. Blasien inkorporiert wurde (das Zisterzienserkloster
Wettingen hatte zuvor seine Rechte in Inzlingen an St. Blasien
abgegeben). - Einen tiefen Einschnitt in die Bausubstanz der Region bedeutet das
Basler Erdbeben von 1356: die Stadt Basel wurde durch das Erdbeben verwüstet,
mehrere Burgen und wohl auch viele Kirchen der Region stürzten ein. In Arlesheim
wurde die obere Burg (Reichenstein) zerstört, die untere (Birseck) erheblich
beschädigt, beide Burgen in der Folge wieder aufgebaut. 1392 sind die bischöflichen
Rechte über Kleinbasel, welche der Basler Bischof aus Geldmangel an Österreich
verpfändet hatte, vom Großen Rat in Basel eingelöst worden. Damit konnten
Groß- und Kleinbasel vereinigt werden. Dies bedeutete nicht zuletzt einen Rückschlag
für den Adel und eine weitere Stärkung des Bürgertums.

Heinrich Reich von Reichenstein (gestorben 1403). Basler Bürgermeister seit
1386. wurde 1394 durch den Markgrafen Rudolf von Hachberg-Sausenburg mit

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